Krieg in Afghanistan 2001â2021 Information
Datum | 7. Oktober 2001 ( Operation Enduring Freedom, ISAF, Resolute-Support-Einsatz) bis 6. September 2021 |
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Ort | Afghanistan |
Casus Belli | TerroranschlÀge am 11. September 2001 (siehe Resolution 1368 des UN-Sicherheitsrates) |
Ausgang | Erlangung der Regierungsgewalt durch die Taliban |
Folgen | Errichtung eines Islamischen Emirats |
Konfliktparteien | |
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Befehlshaber | |
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TruppenstÀrke | |
![]() Koalition: 2015: 13.195 [8] |
ca. 80.000â100.000 |
Verluste | |
Afghanische SicherheitskrÀfte ( Afghanische Nationalarmee und Afghanische Nationalpolizei):
Koalition:
gesamt:
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Taliban al-Qaida
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Zivilisten:
43.074 Tote (bis November 2019)
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Der Krieg in Afghanistan 2001â2021 begann mit der von den USA gefĂŒhrten Intervention Operation Enduring Freedom im Herbst 2001, mit dem eine neue Phase des seit 1978 andauernden Konflikts in Afghanistan eingeleitet wurde.
Die Regierung der Vereinigten Staaten (von 2001 bis 2009 die Regierung unter George W. Bush) und ihre VerbĂŒndeten verfolgten dabei das Ziel, die seit 1996 herrschende Taliban-Regierung zu stĂŒrzen und die Terrororganisation al-Qaida zu bekĂ€mpfen. Letztere ist fĂŒr die TerroranschlĂ€ge am 11. September 2001 verantwortlich. Dazu gingen die Vereinigten Staaten in Afghanistan ein BĂŒndnis mit der Anti-Taliban-Koalition der Nordallianz ein, deren Truppen am 7. Oktober 2001 mit US-LuftunterstĂŒtzung die Stellungen der Taliban angriffen. Diese Phase des Krieges endete mit der Eroberung der Hauptstadt Kabul [17] und der ProvinzhauptstĂ€dte Kandahar und Kunduz im November und Dezember 2001 durch die Nordallianz.
Es folgte die Einsetzung einer Interimsregierung unter PrĂ€sident Hamid Karzai auf der parallel stattfindenden ersten Petersberger Afghanistan-Konferenz. Zum Schutz dieser Regierung und zur UnterstĂŒtzung des Wiederaufbaus wurde durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im Dezember 2001 eine von NATO-Staaten und mehreren PartnerlĂ€ndern gestellte Internationale SicherheitsunterstĂŒtzungstruppe (International Security Assistance Force, ISAF) mandatiert. Die afghanische Zentralregierung war seit 2003 zunehmend Angriffen durch hĂ€ufig als âNeo-Talibanâ bezeichnete Guerilla-Gruppen ausgesetzt. Um deren Vormarsch zu bremsen, wurde das Engagement von ISAF schrittweise erheblich ausgeweitet. Mit der Zeit wurde auch klar, dass in den Aufbau afghanischer staatlicher Strukturen mehr investiert werden musste (siehe auch Geschichte Afghanistans seit 2001), um letztlich den Krieg beenden zu können.
Im Februar 2010 unterhielten die NATO und die Afghanische Nationalarmee in Afghanistan etwa 700 MilitĂ€rstĂŒtzpunkte. [18]
Mitte April 2021 kĂŒndigte US-PrĂ€sident Joe Biden den Abzug aller US-StreitkrĂ€fte aus Afghanistan bis zum 11. September 2021 an. Die ĂŒbrigen beteiligten NATO-LĂ€nder schlossen sich dem an.
Im August 2021 konnten die Taliban massive GelĂ€ndegewinne im Land verbuchen, woraufhin die afghanische Regierung eine friedliche MachtĂŒbergabe an die radikal-islamistischen Taliban ankĂŒndigte ( siehe unten). [19] [20] Am 15. August nahmen die Taliban den PrĂ€sidentenpalast sowie verlassene Polizeidirektionen in Kabul ein und verkĂŒndeten, dass der Krieg beendet sei. Am 19. August proklamierten die Taliban das Islamische Emirat Afghanistan. [21] Am 6. September 2021 nahmen sie laut eigenen Angaben die letzte nicht unter ihrer Kontrolle stehende Provinz Pandschschir ein. [22]
Vorgeschichte
Krieg in Kabul und anderen Gebieten Afghanistans

Nach dem Abzug der Sowjetarmee folgte ein innerafghanischer Krieg unter Beteiligung verschiedener RegionalmĂ€chte. Dieser war durch den RĂŒckzug der beiden SupermĂ€chte und das Desinteresse weiter Teile der internationalen Gemeinschaft an der Lage in Afghanistan geprĂ€gt. Die vakante Stelle nahmen die RegionalmĂ€chte, in besonderem MaĂe Pakistan, aber auch der Iran, Saudi-Arabien und Usbekistan, ein. Pakistans Zusammenarbeit mit dem MilizenfĂŒhrer Gulbuddin HekmatyÄr war einer der HauptgrĂŒnde fĂŒr die militĂ€rische Eskalation in der Hauptstadt Kabul im Jahr 1992.
Nach dem Ende der sowjetisch gestĂŒtzten Regierung hatten die Peschawar-Abkommen, auf den sich die Mudschahedin-Parteien geeinigt hatten, den Islamischen Staat Afghanistan errichtet und eine Ăbergangsregierung ernannt. In der Folge wandte sich jedoch die Miliz Hizb-i IslÄmÄ« von Gulbuddin HekmatyÄr gegen den neu gegrĂŒndeten Staat und startete mit pakistanischer UnterstĂŒtzung eine Bombenkampagne gegen die Hauptstadt Kabul. Dies geschah, obwohl HekmatyÄr wiederholt das Amt des MinisterprĂ€sidenten angeboten worden war. HekmatyÄr wurde von Pakistan bewaffnet, finanziert und angeleitet. [23] Afghanistan-Experte und UniversitĂ€tsprofessor Amin Saikal kam in seinem 2006 erschienenen Buch Modern Afghanistan: A History of Struggle and Survival zu dem Schluss:
âPakistan hatte es auf einen Durchbruch in Zentralasien abgesehen. [âŠ] Islamabad wusste, dass die neu ernannten islamischen Regierungsmitglieder [in Afghanistan] [âŠ] nicht ihre eigenen nationalen Interessen denen Pakistans unterordnen wĂŒrden, damit Pakistan seine regionalen Ambitionen erfĂŒllen konnte. [âŠ] Ohne die logistische UnterstĂŒtzung und die Lieferung einer groĂen Menge an Raketen durch die ISI hĂ€tten HekmatyÄrs Truppen nicht halb Kabul in Beschuss nehmen und zerstören können.â [24]
WĂ€hrend der intensivsten Phase des Bombardements durch HekmatyÄr und die von Raschid Dostum gefĂŒhrte Miliz Dschunbisch-i Milli starben in Kabul ĂŒber 25.000 Menschen. [25]
Kabul wurde zum Symbol der Fragmentierung des Landes, wĂ€hrend Spannungen zwischen weiteren Milizen eskalierten, die vom Iran einerseits und Saudi-Arabien andererseits unterstĂŒtzt und in gewissen Aspekten kontrolliert wurden. [24] Kabul war in verschiedene Einflusszonen aufgeteilt, auf die sich die meisten KĂ€mpfe konzentrierten. Auch Kandahar im SĂŒden des Landes und MazÄr-i Scharif im Norden erlebten blutige KĂ€mpfe. Dagegen waren die im Sowjetisch-Afghanischen Krieg verwĂŒsteten lĂ€ndlichen Regionen von KĂ€mpfen kaum betroffen, und der Wiederaufbau begann. Die Machtstrukturen in Afghanistan waren stark dezentralisiert. Der SĂŒden Afghanistans war weder unter der Kontrolle der Zentralregierung noch unter der Kontrolle von auĂen kontrollierter Milizen wie der HekmatyÄrs. Ihn beherrschten lokale Milizen- oder StammesfĂŒhrer.
1994 traten die Taliban erstmals in Kandahar in Erscheinung. Die Taliban-Bewegung stammte ursprĂŒnglich aus religiösen Schulen fĂŒr afghanische FlĂŒchtlinge in Pakistan, die meist von der politischen pakistanischen Partei Jamiat Ulema-e-Islam gefĂŒhrt wurden. [26] Im Laufe des Jahres 1994 ĂŒbernahmen die Taliban die Macht in verschiedenen sĂŒdlichen und westlichen Provinzen Afghanistans.
Ende 1994 gelang es dem afghanischen Verteidigungsminister Ahmad Schah Massoud (1953â2001), die in Kabul um Vorherrschaft kĂ€mpfenden Milizen militĂ€risch zu besiegen. Kabul erlebte eine kurze Phase relativer Ruhe. [27] [28] Massoud initiierte einen politischen Prozess mit dem Ziel nationaler Konsolidierung und demokratischer Wahlen, an der sich Vertreter aus einem GroĂteil der afghanischen Provinzen beteiligten. [29] Massoud lud die Taliban ein, sich diesem Prozess anzuschlieĂen und sich an der Schaffung von StabilitĂ€t zu beteiligen. [29] Die Taliban lehnten eine demokratische Staatsform ab. [29]
Anfang 1995 starteten die Taliban groĂangelegte Offensiven zur Bombardierung Kabuls. [30] Amnesty International schreibt dazu:
âThis is the first time in several months that Kabul civilians have become the targets of rocket attacks and shelling aimed at residential areas in the city [âŠ]â
âDies ist das erste Mal nach einigen Monaten, dass die Zivilisten Kabuls das Ziel von Bombenangriffen wurden, die sich gegen Wohnbezirke in der Stadt richteten [âŠ]â
[27]
Die Taliban erlitten zunĂ€chst schwere Niederlagen gegen die Truppen Massouds, sodass manche Beobachter bereits das Ende der Taliban vermuteten. [27] Mitte 1996 hatten sie sich jedoch mit UnterstĂŒtzung Pakistans und Saudi-Arabiens neu organisiert und planten eine erneute GroĂoffensive gegen Kabul. Am 26. September 1996 befahl Massoud einen strategischen RĂŒckzug seiner Truppen in den Norden Afghanistans. [31] Am 27. September 1996 marschierten die Taliban in Kabul ein und errichteten das Islamische Emirat Afghanistan, das lediglich von Pakistan, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten anerkannt wurde. Eine militĂ€rische und politische Opposition unter der FĂŒhrung Massouds, die Nordallianz, behielt den Nordosten des Landes unter ihrer Kontrolle. [32] Die Nordallianz stellte weiter die formal von den meisten Staaten sowie den Vereinten Nationen anerkannte Regierung.
Taliban/Pakistan/Al-Qaida gegen Nordallianz
Mit dem Vormarsch der Taliban ab 1994 weiteten sich wiederum Kampfhandlungen auch auf Gebiete auĂerhalb von Kabul aus. Die Taliban verhĂ€ngten ĂŒber die Gebiete unter ihrer Kontrolle ihre politische und juristische Interpretation des Islam. Frauen lebten quasi unter Hausarrest. [33] Laut einem Bericht der Vereinten Nationen begingen die Taliban systematische Massaker gegen die Zivilbevölkerung, wĂ€hrend sie versuchten, ihre Kontrolle im Westen und Norden Afghanistans zu konsolidieren. [34] [35] Die Vereinten Nationen benannten 15 Massaker in den Jahren 1996 bis 2001. [34] [35] Diese seien âhöchst systematisch gewesen und alle auf das Verteidigungsministerium [der Taliban] oder Mullah Omar (1960â2013) persönlich zurĂŒckzufĂŒhren.â [34] [35] Die sogenannte 055 Brigade al-Qaidas war ebenfalls an GrĂ€ueltaten gegen die afghanische Zivilbevölkerung beteiligt. [36] Der Bericht der Vereinten Nationen zitiert Zeugenaussagen, die beschreiben, dass arabische MilizionĂ€re lange Messer mit sich trugen, mit denen sie Kehlen aufschnitten und Menschen hĂ€uteten. [34] [35]
Bald entwickelte sich aus der Nordallianz eine nationale politische Widerstandsbewegung gegen die Taliban, der Vertreter aller afghanischen Bevölkerungsgruppen ( Paschtunen, Tadschiken, Hazara, Usbeken und Turkmenen) beitraten. Die Situation der Menschenrechte hing von den jeweiligen Kommandeuren ab, die bestimmte Gebiete kontrollierten. Human Rights Watch (HRW) verzeichnete keine Menschenrechtsverbrechen fĂŒr die Truppen unter der direkten Kontrolle Ahmad Schah Massouds fĂŒr den Zeitraum von Oktober 1996 bis zu Massouds Ermordung im September 2001. [37] Nach Angaben von HRW datierten die meisten Menschenrechtsverletzungen, die von Mitgliedern der Nordallianz begangen wurden, in den Zeitraum von 1996 bis 1998, wĂ€hrend Raschid Dostum weite Teile des Nordens kontrollierte. [37] Im Jahr 1997 exekutierten Dostums Truppen unter dem Kommando von Abdul Malik Pahlawan 3000 Taliban-Gefangene in und um Masar-e Scharif. [37]

Der pakistanische PrĂ€sident Pervez Musharraf â damals unter anderem als Stabschef des MilitĂ€rs â entsandte Zehntausende Pakistaner, um an der Seite der Taliban und Al-Qaida gegen die Nordallianz zu kĂ€mpfen. [29] [38] [39] [40] SchĂ€tzungen nehmen an, dass insgesamt 28.000 pakistanische StaatsbĂŒrger innerhalb Afghanistans kĂ€mpften. [29] 20.000 davon waren regulĂ€re pakistanische Soldaten des sogenannten Frontier Corps oder der Armee. Weitere geschĂ€tzte 8000 waren MilizionĂ€re, die in Madrasas rekrutiert wurden, um in der Armee der Taliban zu kĂ€mpfen. [36] Unter den geschĂ€tzten 25.000 Mitgliedern der Talibantruppen waren 8000 pakistanische StaatsbĂŒrger. [36] Ein Dokument des US-AuĂenministeriums aus dem Jahr 1998 schrieb, 20 Prozent bis 40 Prozent der [regulĂ€ren] Talibansoldaten seien Pakistaner. [38] Laut diesem Dokument wussten die Eltern der pakistanischen StaatsbĂŒrger ânicht von der militĂ€rischen Involvierung ihrer Kinder mit den Taliban, bis ihre Leichen zurĂŒck nach Pakistan gebracht werden.â [38]
Weitere 3000 Soldaten der regulÀren Taliban-Armee waren MilizionÀre aus arabischen LÀndern oder Zentralasien. [36] Von 1996 bis 2001 wurde die al-Qaida von Osama bin Laden und Aiman az-Zawahiri zu einem Staat innerhalb des Taliban-Staates. [41] Unter anderem errichtete al-Qaida eine Reihe von Ausbildungslagern, in denen Tausende Islamisten aus verschiedenen LÀndern eine militÀrische Schulung durchliefen. Seine Rekruten sandte Bin Laden gegen die Nordallianz. [41]
Von geschÀtzten 45.000 Soldaten, die gegen die Nordallianz innerhalb Afghanistans kÀmpften, waren nur etwa 14.000 Afghanen. [29] [36]
Ahmad Schah Massoud war ab 1998 der einzige militĂ€rische FĂŒhrer der Nordallianz in Afghanistan, der seine Gebiete erfolgreich verteidigen konnte. Anfang 2001 wandte die Nordallianz eine neue Strategie von lokalem militĂ€rischem Druck und einer globalen politischen Agenda an. [31] Ressentiments und Widerstand gegen die Taliban, ausgehend von den Wurzeln der afghanischen Gesellschaft, wurden zunehmend stĂ€rker. Dies betraf auch die paschtunischen Gebiete. [31] Insgesamt flohen schĂ€tzungsweise eine Million Menschen vor den Taliban. Hunderttausende Zivilisten flohen in die Gebiete von Ahmad Schah Massoud. [39] Der National Geographic kommt in seiner Dokumentation Inside the Taliban zu dem Schluss:
âDas einzige, was zukĂŒnftigen Massakern der Taliban im Wege steht, ist Ahmad Schah Massoud.â [39]
In den Gebieten unter seiner Kontrolle errichtete Massoud demokratische Institutionen und er unterschrieb die Deklaration fĂŒr Frauenrechte. [29] Er trainierte verstĂ€rkt PolizeikrĂ€fte, die eine Wiederholung des Chaos von Kabul (1992â1994) verhindern sollten, wĂŒrde die Nordallianz erfolgreich sein. [29] [31] Im FrĂŒhjahr 2001 sprach Massoud vor dem EuropĂ€ischen Parlament in BrĂŒssel und bat die internationale Gemeinschaft um humanitĂ€re Hilfe fĂŒr die Menschen Afghanistans. Er erklĂ€rte, dass die Taliban und al-Qaida eine âsehr falsche Interpretation des Islamâ eingefĂŒhrt hĂ€tten und dass die Taliban, wenn sie nicht die UnterstĂŒtzung Pakistans hĂ€tten, ihre militĂ€rischen Kampagnen innerhalb eines Jahres nicht mehr aufrechterhalten könnten. Auf seinem Besuch in Europa warnte Massoud, dass nach Informationen seines Geheimdienstes ein groĂangelegter Anschlag auf amerikanischem Boden unmittelbar bevorstehe. [42]
Am 9. September 2001 zĂŒndeten zwei arabische SelbstmordattentĂ€ter, die sich als Journalisten ausgegeben hatten, wĂ€hrend eines Interviews mit Massoud in Khojabahwoddin eine Bombe, die sie in ihrer Videokamera versteckt hatten. Massoud starb wenig spĂ€ter an seinen Verletzungen. [43] Osama bin Laden hatte das Attentat beauftragt, um die Taliban aufgrund der nahe bevorstehenden TerroranschlĂ€gen in den USA zu besĂ€nftigen, denn diese wĂŒrden den Taliban schwerwiegende Probleme bereiten. [44] Die Taliban stritten jegliche Beteiligung an Massouds Ermordung ab und es ist auch Ă€uĂerst unwahrscheinlich, dass sie in die AttentatsplĂ€ne eingeweiht waren. [45] John P. OâNeill, der gerade beim FBI als Anti-Terrorismus-Experte ausgeschieden war und zwei Wochen zuvor die Position des Sicherheitschefs des World Trade Centers angetreten hatte, merkte am 10. September gegenĂŒber Freunden an, dass etwas Schlimmes geschehen werde: âWir sind ĂŒberfĂ€llig.â [43] OâNeill kam am 11. September 2001 beim Einsturz des SĂŒdturms ums Leben. [46]
Am 11. September 2001 verĂŒbten 19 Angehörige der al-Qaida die TerroranschlĂ€ge in den Vereinigten Staaten. Die Regierung der Vereinigten Staaten forderte daraufhin von der Taliban-FĂŒhrung, die Ausbildungslager der al-Qaida zu schlieĂen und deren AnfĂŒhrer auszuliefern. Auch der UNO-Sicherheitsrat forderte unter Verweis auf die UNO-Resolution 1333 die Auslieferung Osama bin Ladens â âsofort und bedingungslosâ. Die Taliban rĂ€umten ein, dass bin Laden fĂŒr die AnschlĂ€ge verantwortlich sein könne, forderten fĂŒr eine Auslieferung aber Beweise, die internationale Anerkennung des Taliban-Regimes und die Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Afghanistan. [47] [48]
Politische Legitimation der westlichen Intervention
Resolutionen des Sicherheitsrates
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bezeichnete die AnschlĂ€ge in den Vereinigten Staaten in seiner am 12. September 2001 gefassten Resolution 1368 als âBedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheitâ. Zudem wurde das ânaturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, das in der Charta der Vereinten Nationen anerkannt wirdâ betont. In diesem Zusammenhang wurden die AnschlĂ€ge des 11. September 2001 als bewaffneter Angriff im Sinne der Artikel 39 und 51 der UN-Charta eingestuft. Damit wurde den Vereinigten Staaten das Recht auf Selbstverteidigung implizit zugesprochen. Nach Auffassung der Vereinigten Staaten und anderer Regierungen, wie etwa auch der Bundesrepublik Deutschland, wurde mit dieser Formulierung und dem direkten Verweis auf das in Artikel 51 der UN-Charta festgeschriebene Recht auf Selbstverteidigung die anlaufende Operation Enduring Freedom durch den Sicherheitsrat als ein âAkt der Selbstverteidigung der Vereinigten Staatenâ gegen den von Afghanistan aus geplanten Angriff gewertet und damit völkerrechtlich legitimiert.
Auf Ersuchen der Teilnehmer der ersten Afghanistan-Konferenz 2001 genehmigte der UN-Sicherheitsrat am 20. Dezember 2001 (Resolution 1386) die Aufstellung der ISAF-Schutztruppe, einer Sicherheits- und Aufbaumission unter FĂŒhrung der NATO. Der Einsatz ist keine friedenssichernde Blauhelm-Mission, sondern ein sogenannter friedenserzwingender Einsatz unter Verantwortung der beteiligten Staaten.
Beschluss des Nordatlantikrates
Der NATO-Rat hatte am 12. September 2001 [49] die VorgĂ€nge des 11. September 2001 als Angriff auf einen der NATO-Staaten erklĂ€rt, falls bestĂ€tigt werden kann, dass sie von auĂerhalb der Vereinigten Staaten aus gesteuert worden waren. Am 2. Oktober informierte Francis X. Taylor, United States Coordinator for Counterterrorism, den NATO-Rat, dass die AttentĂ€ter zu al-Qaida gehören, die von den Taliban in Afghanistan geschĂŒtzt wĂŒrden. [50] Damit war erstmals in der Geschichte der NATO der BĂŒndnisfall nach Artikel 5 NATO-Vertrag eingetreten, wonach âein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wirdâ und daraufhin âin AusĂŒbung des in Artikel 51 der Satzung der Vereinten Nationen anerkannten Rechts der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigungâ Beistand geleistet wird.
Solange die AnschlĂ€ge des 11. Septembers 2001 dem damals durch die Taliban regierten Staat Afghanistan unmittelbar oder mittelbar zugerechnet werden konnten, galt die Beteiligung von NATO-Staaten aufgrund des BĂŒndnisfalls als weniger problematisch, als sie es seit dem Sturz der Taliban Ende 2001 ist. Umstritten war auch die zeitliche Unbegrenztheit des BĂŒndnisfalls.
Nationales Mandat der Truppensteller-LĂ€nder
Die LĂ€nder, welche Truppen fĂŒr den Einsatz stellen möchten, beschlieĂen im Rahmen des UN-Mandates national das Mandat fĂŒr ihre eigenen Truppen und wie dieses ausgestaltet ist ( Rules of Engagement). FĂŒr den deutschen MilitĂ€reinsatz in Afghanistan gilt, dass die deutsche Regierung fĂŒr den Einsatz bewaffneter StreitkrĂ€fte einen Parlamentsbeschluss des Bundestages [51] benötigt. Dieser muss regelmĂ€Ăig verlĂ€ngert werden. Die LegitimitĂ€t der Beteiligung deutscher Truppen an der ISAF-Mission ist aus verfassungs- und völkerrechtlicher Sicht nicht unumstritten.
Kombattantenstatus fĂŒr die Taliban
PrĂ€sident Bushs Entscheidung vom 7. Februar 2002, den Taliban den Kombattantenstatus zu verweigern und damit die Geltung des Kriegsvölkerrechts einzuschrĂ€nken, wird heute ĂŒberwiegend als juristisch nicht gerechtfertigt angesehen (siehe Ungesetzliche Kombattanten). [52]
Kriegsverlauf
Vor Beginn der Kampfhandlungen

Am 4. Oktober 2001 beschloss der Nordatlantikrat mehrere individuelle und kollektive MaĂnahmen, wie beispielsweise die intensivere Zusammenarbeit der Geheimdienste, die UnterstĂŒtzung fĂŒr verbĂŒndete und weitere Staaten, die, weil sie der NATO helfen, in gröĂere terroristische Gefahr geraten, die Vergabe von Ăberflugrechten, den Zugang zu HĂ€fen und FlughĂ€fen und verstĂ€rkte SicherheitsmaĂnahmen fĂŒr Einrichtungen der NATO-Staaten. [53]
Sturz der Talibanregierung
Nach der strategischen Vorbereitung stationierten die Vereinigten Staaten die Task Force Dagger (TF Dagger) auf einem ehemaligen sowjetischen LuftwaffenstĂŒtzpunkt nahe Qarshi im SĂŒden Usbekistans. Die Taskforce setzte sich aus Mitgliedern von Spezialeinheiten zusammen und bildete die Speerspitze des US-amerikanischen Krieges in Afghanistan.
Vertreter der TF Dagger gewannen die mit den Taliban konkurrierende Nordallianz als VerbĂŒndete fĂŒr das kommende militĂ€rische Engagement der StreitkrĂ€fte der Vereinigten Staaten. Hierzu nahmen sie mit den militĂ€rischen FĂŒhrern der wichtigsten Gruppierungen innerhalb der Nordallianz Verbindung auf: Raschid Dostum von der Dschunbisch-i Milli sowie Mohammed Fahim und Mohammed Daoud von der Dschamiat-i IslÄmi. Diese stimmten dem Vorschlag zu, vor Einbruch des Winters eine militĂ€rische Kampagne unter amerikanischer FĂŒhrung gegen die Taliban zu eröffnen. Um den AnfĂŒhrern politische Gleichberechtigung untereinander zu signalisieren, bemĂŒhte sich die TF Dagger, ihre EinsatzkrĂ€fte möglichst gleichmĂ€Ăig unter den Territorien der rivalisierenden Gruppierungen zu verteilen. MilitĂ€rische Angriffe verzögerten sich dadurch stellenweise um mehrere Tage.
Die offiziellen Kampfhandlungen begannen am 7. Oktober 2001. Die Vereinigten Staaten bombardierten Ziele in ganz Afghanistan mit Marschflugkörpern, Kampfflugzeugen und B-2-Langstreckenbombern. Die Angriffe dauerten 44 Stunden und stellten damit die bis dahin lÀngste Einzeloperation der amerikanischen LuftstreitkrÀfte dar.
Trotz der massiven amerikanischen LuftunterstĂŒtzung gelang es den Truppen der Vereinigten Front jedoch zunĂ€chst nicht, die Linien der Taliban zu durchbrechen. Erst nachdem die LuftschlĂ€ge Anfang November 2001 auf die Frontstellungen der Taliban konzentriert wurden, begannen deren Linien zu bröckeln. Am 9. November 2001 eroberte die Nordallianz mit Masar-e Scharif die erste gröĂere Stadt von den Taliban und erlangte damit die Kontrolle ĂŒber die Versorgungslinien ĂŒber Land zu den nördlichen NachbarlĂ€ndern, vor allem Usbekistan. Die Offensive erreichte am 13. November 2001 mit der kampflosen Besetzung von Kabul ihren Höhepunkt. Die Talibanhochburgen wurden dagegen erbittert umkĂ€mpft und erst in den folgenden Wochen eingenommen ( Kunduz am 23. November 2001 und Kandahar am 7. Dezember 2001).
Mit vielen Toten endete Anfang Dezember 2001 die sogenannte Schlacht von Qala-i-Jangi, ein GefÀngnisaufstand in der NÀhe von Masar-e Scharif.
Die afghanische Organisation Counterterrorism Pursuit Team kĂ€mpfte gegen die radikalen Muslime im Land mit UnterstĂŒtzung der Vereinigten Staaten. Ende 2010 wurde mit ihrer Hilfe die Operation Dragon Strike eingeleitet.
Suche nach al-Qaida-Mitgliedern
Nach der weitgehenden Eroberung des Landes durch die Nordallianz Ende 2001 begannen Einheiten der westlichen VerbĂŒndeten mit der Suche nach al-Qaida-Mitgliedern, vor allem Osama bin Laden. Etwa 200 al-Qaida-KĂ€mpfer wurden wĂ€hrend der Schlacht um Tora Bora im Dezember 2001 getötet. Im MĂ€rz 2002 folgte dann die Operation Anaconda, bei der 1700 eingeflogene US-Soldaten und 1000 afghanische MilizionĂ€re gegen 500 bis ĂŒber 1000 al-Qaida- und Taliban-KĂ€mpfer um die Kontrolle ĂŒber das in der Provinz Paktia gelegenen Schahi-Kot-Tal kĂ€mpften. Bis 2005 gab es unter dem Codenamen Alec Station eine CIA-Organisation, die sich alleine mit bin Laden befasste.
Gefangene Taliban und mutmaĂliche Angehörige der al-Qaida wurden teilweise von den US-StreitkrĂ€ften, völkerrechtlich umstritten und begleitet von Protesten durch Menschenrechtsorganisationen, auf den US-StĂŒtzpunkt Guantanamo auf Kuba geflogen. Diverse Gefangenenlager im Land â allen voran das MilitĂ€rgefĂ€ngnis Bagram â dienten dabei in vielen FĂ€llen als Durchlaufstationen. Seit im Herbst 2004 die damalige US-Regierung entschieden hat, keine weiteren HĂ€ftlinge mehr nach Guantanamo zu verlegen, wurde Bagram endgĂŒltig zu einer permanenten Einrichtung, in der sich die Anzahl der HĂ€ftlinge daraufhin vervielfacht hat.
Neuaufbau und Beginn der Gegenoffensive
Einem Teil der Taliban und al-Qaida gelang es, sich ĂŒber die Grenze in die paschtunischen Gebiete Pakistans abzusetzen, wo sie geschĂŒtzt vom pakistanischen Geheimdienst Inter-Services Intelligence (ISI) und dem engen VerbĂŒndeten der USA, dem pakistanischen PrĂ€sidenten Pervez Musharraf, neu aufgebaut und zusammen mit Islamisten aus aller Welt zunehmend zum Gegenangriff ĂŒbergehen konnten. In Pakistan leben etwa doppelt so viele Paschtunen wie in Afghanistan: 31 Millionen statt nur 15 Millionen in Afghanistan. Im Winter 2002 traf Muhammad Omar in der Hauptstadt der pakistanischen Provinz Belutschistan in Quetta ein und befahl den Gegenangriff auf die benachbarten afghanischen Provinzen Urusgan, Helmand, Kandahar und Zabul. Auch in den Stammesgebiete unter Bundesverwaltung, im Nord- Wasiristanischen Miranshah, wurden Taliban und das Haqqani-Netzwerk aktiv. [54] Diese sich im Jahr 2002 formierenden Gruppen werden auch unter dem Begriff âNeo-Talibanâ zusammengefasst. [55] Organisierte Angriffe gegen afghanische Regierungseinrichtungen setzten etwa im Herbst 2002 ein. [56] Derweil schwelte die Irakkrise 2003 zwischen Teilen der EU â insbesondere Deutschland, Frankreich und Belgien â und der sogenannten Koalition der Willigen. Im MĂ€rz 2003 begann dann der Irakkrieg. Ende August / Anfang September 2003 erfolgte mit der Operation Mountain Viper [57] ( en:Operation Mountain Viper) die erste gröĂere MilitĂ€raktion in der Provinz Zabul bei der wahrscheinlich 124 Taliban getötet wurden. Im Sommer 2003 unternahm Ahmed Rashid mehrere Reisen in das afghanisch / pakistanische Grenzgebiet. Unter anderem beobachtete er in den Dörfern entlang der 80 Meilen langen Strecke von Quetta zur pakistanischen Grenzstadt Chaman ĂŒber 50 Madrassen, wo Anwerber der Taliban aktiv waren, und in Quetta erfuhr er von FahrzeughĂ€ndlern, dass Taliban im Sommer 900 MotorrĂ€der gekauft haben sollen. Des Weiteren sollen hunderte Satellitentelefone und Langstrecken- Walkie-Talkies lokal gekauft oder vom Arabischen Golf importiert worden sein. Er hörte auch von mehreren militĂ€rischen Trainingslagern in Belutschistan. [58]
Im Jahr 2003 fĂŒhrten TalibankĂ€mpfer in zunehmend gröĂeren Gruppen mit bis zu 200 Mann ihre Angriffe durch und brachten die Provinz ZÄbul sowie den SĂŒden PaktikÄs unter ihre Kontrolle. In den lĂ€ndlichen Gebieten ZÄbuls und im Osten PaktikÄs konnten sie den Einfluss der Regierung sogar fast völlig eliminieren. Im darauffolgenden Jahr gelang es ihnen, neue Hochburgen vor allem in der Provinz UrozgÄn zu errichten. Seit 2004 gelang es den Taliban auĂerdem, in der Region um Kabul, besonders in den Provinzen Logar, Wardak und NangarhÄr FuĂ zu fassen und Operationen in Kabuler Vororten auszufĂŒhren. In den Jahren 2005 und 2006 rĂŒckten sie nĂ€her an die Stadt Kandahar heran und weiteten ihre Einflussgebiete auf die Provinzen Helmand, FarÄh, Ghazni und Nimruz aus. [56]
Laut einem im November 2007 publizierten Bericht des International Council on Security and Development haben die Neo-Taliban bis 2006 in ĂŒber der HĂ€lfte des Landes eine stĂ€ndige PrĂ€senz etabliert. Sie kontrollieren auĂerdem inzwischen Zentren von Distrikten sowie wichtige Verkehrsverbindungen, Teile der Wirtschaft und der Energieversorgung. [59] General Egon Ramms, Kommandeur des Allied Joint Force Command Brunssum der NATO und damit der ISAF-EinsĂ€tze, schilderte Ende 2007, wie der Wechsel von Bauer zu Taliban praktisch ablief: [60] âlokale Bauern (âŠ) in dem Augenblick, wo sie beispielsweise landwirtschaftliche Aufgaben zu erfĂŒllen haben, mit der Familie beschĂ€ftigt sind oder dergleichen mehr, legen sie ihre AK 47 beiseite, um sie möglicherweise im nĂ€chsten Jahr nach der Drogensaison wieder rauszuholen und sich den Taliban erneut im Kampf anzuschlieĂen.â
Die Neo-Taliban setzten auch neue Kampf-Strategien ein, wie beispielsweise ferngezĂŒndete StraĂenminen und sie griffen RegierungskrĂ€fte und auslĂ€ndische Truppen mit Granaten und Raketenwerfern an.
Ausweitung der ISAF-Truppen
Der UN-Sicherheitsrat beschloss im Oktober 2003 die Ausweitung des ISAF-Mandats auf Gebiete auĂerhalb Kabuls. Die ISAF erhöhte ihre TruppenstĂ€rke von rund 9000 Soldaten auf 18500 Soldaten und ĂŒbernahm viele Aufgaben, die zuvor von der durch die Vereinigten Staaten gefĂŒhrten Operation Enduring Freedom (OEF) erledigt wurden. Dazu gehörte die Ăbernahme von PRTs ( Provincial Reconstruction Team; zu Deutsch: âRegionales Wiederaufbauteamâ) in ganz Afghanistan, die aus einem zivilen und einem militĂ€rischen Teil bestehen. Dies geschah in einem ersten Schritt nur fĂŒr den Norden Afghanistans 2003/04. Ausgehend von einem Camp bei Kunduz patrouillierten beispielsweise österreichische Soldaten und deutsche Soldaten. In einem zweiten Schritt 2005 expandierte die ISAF in den Westen, italienische Soldaten und spanische Soldaten stellten die Mehrheit der ISAF-Truppen. Im dritten Schritt 2005/06 folgte dann die Expansion in den SĂŒden, wo US-Soldaten, britische Soldaten, kanadische Soldaten, dĂ€nische Soldaten, niederlĂ€ndische Soldaten und australische Soldaten den Hauptteil der ISAF-Truppen stellten. Ab 2010 beteiligten sich auch noch georgische Kampftruppen im SĂŒdwesten Afghanistans. Ende 2006 wurde im vierten Schritt noch der Osten Afghanistans unter das ISAF-Mandat gestellt, wobei hier US-Soldaten den gröĂten Teil der Truppen beitrugen. Ab 2008/2009 ĂŒbernahmen französische Soldaten und polnische Soldaten, in Kooperation mit US-Truppen, die Sicherheitsverantwortung je einer Provinz im Osten.
Afghanistan wurde in mehrere Regionalkommandos aufgeteilt, wobei die Hauptstadt Kabul ein eigenes Regionalkommando erhielt. Dort wechselte das Kommando seit 2006 zwischen der TĂŒrkei, Italien und Frankreich, um dann im August 2008 an die afghanischen SicherheitskrĂ€fte ĂŒber zu gehen. Ein Regionalkommando besteht aus einer FSB (Forward Support Base) zur logistischen UnterstĂŒtzung, mehreren PRTs und mehreren OMLTs ( Operational Mentoring and Liaison Team), die innerhalb einer Provinz fĂŒr die Ausbildung der Afghanischen Nationalarmee (ANA) zustĂ€ndig sind und zwischen ANA und ISAF koordinieren. Im Regionalkommando Nord gibt es seit 2007 zusĂ€tzlich ein PAT (Provincial Advisory Team), die kleinen PRTs Ă€hneln. Im Juni 2010 wurde das Regionalkommando SĂŒd geteilt in ein neues Regionalkommando SĂŒd und ein Regionalkommando SĂŒdwest (RC SW). Das RC SW umfasst die Provinzen Helmand, Nimrus und Teile von Kandahar. [61]
Fusion von NATO und ISAF, intensive KĂ€mpfe im SĂŒden
Mit dem Befehl vom 19. Dezember 2005 zogen die USA 3000 Soldaten ab, so dass noch 16.000 US-Soldaten in Afghanistan verblieben, die im SĂŒden und Osten kĂ€mpften. Das war kurz bevor die 3. Phase der Expansion der ISAF-Truppen begann. Eine Fusion von NATO und ISAF wurde vereinbart, wobei nur die HĂ€lfte der US-Truppen sich an ISAF beteiligten, wĂ€hrend die anderen 8000 Truppen unter eigenem Kommando weiter machten. Es stellte sich bei der Vorbereitung des Einsatzes heraus, dass die USA im SĂŒden keine SatellitenaufklĂ€rung gemacht hatten. Britisches Hauptquartier in Helmand wurde Camp Bastion, wenige Kilometer nordwestlich von Laschkar Gah. Eine FernstraĂen fĂŒhrt nach Osten zur Stadt Kandahar, wo die Kanadier Quartier bezogen.
Um eine Offensive der Taliban zu verhindern, solange sich Briten und Kanadier noch nicht eingerichtet hatten, starteten die Amerikaner die Operation Mountain Thrust ( en) am 15. Mai 2006 mit insgesamt 11.000 Soldaten. Die Verluste auf Seiten der westlichen und afghanischen Truppen bei dieser MilitĂ€roperation betrug 155, die Taliban verloren 1134 KĂ€mpfer. [62] Sie endete am 31. Juli und am 1. August ĂŒbernahm ISAF/NATO das Kommando im SĂŒden. Die britische Strategie bestand darin in kleinen Orten in Helmand in befestigten âPlatoon Housesâ 40 bis 100 Soldaten einzuquartieren, damit die Orte nach der âSĂ€uberungâ nicht gleich wieder in Taliban-Hand fallen wĂŒrden, doch war es sehr gefĂ€hrlich die dort stationierten Truppen zu versorgen und sie waren ein willkommenes Ziel fĂŒr Taliban-Angriffe.
Am Ende des Sommers 2006 versuchten die Taliban in die Stadt Kandahar mit hunderten von KĂ€mpfern, die sie zuvor im 35 Kilometer sĂŒdwestlich gelegenen Distrikt Panjwai versammelt hatten, einzusickern und sie zu erobern. Die NATO reagierte mit der kanadisch geleiteten Operation Medusa. Die Verluste der Taliban waren sehr hoch, was damit zu tun hatte, dass sie, nachdem sie aus Kandahar vertrieben worden waren, VerstĂ€rkung aus Pakistan holten und sich in Panjwai im sowjetischen Stil verteidigten, weshalb sie dort (âSecond battle of Panjwaiiâ) fast ausschlieĂlich von der Luft aus bekĂ€mpft werden konnten. Nach dem Kampf begannen die Kanadier eine StraĂe von Kandahar in diesen Distrikt zu bauen, was nicht ohne weitere Verluste auf allen Seiten gelang. Dort stationierten die Kanadier im Dezember im vorgeschobenen MilitĂ€rstĂŒtzpunkt Masum Ghar Leopard-Panzer. Im Dezember 2006 fĂŒhrte Kanada in diesem Distrikt bereits die Operation Falcon Summit aus. [63]
Zwischen Juni und Dezember 2006 kam es zu insgesamt 2100 Luftangriffen und das Jahr 2006 war das Jahr, in dem die Taliban erstmals Selbstmordattentate in groĂer Zahl einsetzten: 2004 gab es nur 6 und 2005 21 derartiger AnschlĂ€ge, wĂ€hrend es 2006 141 und 2007 137 AnschlĂ€ge gab. [64] Diese Entwicklung setzte sich in den folgenden Jahren fort, mit dem Jahr 2008 als neuem Höhepunkt.
Am 13. Juni 2008 stĂŒrmten die Neo-Taliban ein GefĂ€ngnis in Kandahar und befreiten sĂ€mtliche Insassen; etwa 1150 mutmaĂliche Extremisten, darunter ungefĂ€hr 400 Neo-Taliban. [65] Im April 2011 sind aus der gleichen, zu einem HochsicherheitsgefĂ€ngnis umgebauten Anlage ĂŒber 500 Taliban, darunter angeblich etwa 100 Taliban-Kommandeure, durch einen 360 Meter langen Tunnel geflohen. [66]
Neue Strategie
Die neue am 18. Februar 2009 verkĂŒndete Strategie beinhaltete unter anderem eine Erhöhung der Kopfzahl der afghanischen Sicherheitsbehörden und vorĂŒbergehend auch der westlichen Truppen sowie eine âAfghanisierungâ der KriegsfĂŒhrung. Des Weiteren wurde mit der Bezeichnung AfPak von den USA im MĂ€rz 2009 offiziell ein Zusammenhang zwischen der Situation in Afghanistan und Pakistan hergestellt. Eine Folge war, dass in der Ăffentlichkeit nun mehr ĂŒber die Operationen hinter der Grenze in Pakistan bekannt wurde und diese mit der Operation Neptune Spear am 2. Mai 2011, dem Auffinden von Osama bin Laden in der pakistanischen MilitĂ€rgarnisonsstadt Abbottabad, wo er seit August 2005 wohnte, ihren Höhepunkt fanden.
William B. Caldwell wurde im November 2009 zum Kommandeur sowohl der NATO Training Mission-Afghanistan (NTM-A) als auch der US-gefĂŒhrten multinationalen Combined Security Transition Command â Afghanistan (CSTC-A), wodurch das Training und der Ausbau der Afghanischen Armee und der Polizei profitierte. ZusĂ€tzlich wurden lokal oder regional aktive leicht bewaffnete Milizen und die sogenannte Afghan Local Police (ALP) rekrutiert.
Einer der ersten groĂen EinsĂ€tze der Afghanischen Nationalarmee war die am 13. Februar 2010 begonnene Operation Muschtarak, bei der 2500 afghanische Soldaten und 12.500 ISAF-Soldaten nach zwei Wochen die Stadt Mardscha in der Provinz Helmand einnahmen, damit dort anschlieĂend eine staatliche Infrastruktur aufgebaut werden kann. Mardscha ist ein Zentrum des Opiumanbaus, doch wollten die US-StreitkrĂ€fte zunĂ€chst nicht gegen diesen vorgehen. [67]
Auf der Afghanistan-Konferenz 2010 in London wurde die Ăbergabe der militĂ€rischen Verantwortung an die afghanische Armee sowie ein Zeitplan fĂŒr den Abzug der internationalen StreitkrĂ€fte diskutiert. Auf dem NATO-Gipfel in Lissabon im November 2010 verkĂŒndete dann die NATO, ab 2011 die Verantwortung ĂŒber die Sicherheit der ersten afghanischen Provinzen an die Afghanische Nationalarmee zu ĂŒbergeben. Bis 2014 sollten dann alle Provinzen ĂŒbergeben worden sein. Daher sollen bis 2014 schrittweise die Zahl der auslĂ€ndischen Soldaten so weit reduziert werden, dass dann nur noch einige 10.000 Ausbilder im Land sind. Bis zum Sommer 2012 werden 33.000 US-Soldaten das Land verlassen, davon 10.000 Soldaten noch im Jahr 2011. Im Juli 2011 wurden die ersten 650 US-Soldaten ausgeflogen. Es ist der erste ersatzlose Abzug von US-Truppen. [68] Gleichzeitig hatte Kanada seine etwa 3000 Soldaten abgezogen, lediglich zu Ausbildungszwecken verbleiben einige kanadische Soldaten im Land. Das Kommando der vom Abzug betroffenen Regionen wurde an die Vereinigten Staaten ĂŒbergeben. [69]
Im MĂ€rz 2011 benannte Karsai die ersten sieben Regionen, ĂŒber die afghanische SicherheitskrĂ€fte ab Juli 2011 die Verantwortung ĂŒbernehmen sollen. Das sind groĂe Teile der Provinz Kabul und die Provinzen Pandschschir und Bamiyan, sowie die StĂ€dte Masar-e Scharif, Mehtarlam (Hauptstadt der Provinz Laghman), Laschkar Gah und den GroĂteil von Herat. [70] Am 18. Juni 2013 verkĂŒndete Karsai, dass die Ăbergabe der Verantwortung fĂŒr die Sicherheit in Afghanistan abgeschlossen sei. [71]
Am 7. Oktober 2011 erklĂ€rte der ehemalige Vorsitzende des MilitĂ€rausschusses, der NATO-General a. D. Harald Kujat, anlĂ€sslich des 10. Jahrestages den MilitĂ€reinsatz in Afghanistan fĂŒr âgescheitertâ. [72]

Ein unerwartetes Problem der Afghanisierung ist ein inzwischen in MilitĂ€rkreisen âGreen on Blueâ genanntes PhĂ€nomen. Es bezeichnet den gezielten Beschuss durch eigentlich verbĂŒndete afghanische Soldaten oder Polizisten. Beispielsweise sind von den ersten 54 gefallenen ISAF-Soldaten des Jahres 2012 insgesamt 16 durch âGreen on Blueâ getötet worden, also fast ein Drittel. Nach dem Mord an zwei US-Offizieren im afghanischen Innenministerium Ende Februar 2012, der wiederum eine offensichtliche Reaktion auf die Koran-Verbrennung durch amerikanische Soldaten war, hatte unter anderem die Bundeswehr vorĂŒbergehend das Partnering eingestellt, die gemeinsamen Operationen (und Ausbildung) mit den afghanischen Soldaten. [73]
Das Problem hat sich seit 2008 permanent verschlimmert. WĂ€hrend viele LĂ€nder ihre StreitkrĂ€fte bereits komplett oder teilweise abgezogen haben, mĂŒssen die verbliebenen Soldaten nun nicht nur die LĂŒcke der abziehenden Soldaten schlieĂen, sondern auch befĂŒrchten, von verbĂŒndeten Einheiten der Afghanischen Nationalarmee (ANA) beschossen zu werden. Dies hat groĂe Auswirkungen auf die Moral der Truppe. WĂ€hrend im Jahr 2008 von den insgesamt 295 Toten nur 2 TodesfĂ€lle auf âGreen on Blueâ entfielen, waren es 2009 schon 12 Tote, und 2010 stieg diese Zahl auf 16 an. 2011 waren bereits 35 Tote zu beklagen, von âEinzelfĂ€llenâ zu sprechen war nicht mehr möglich. Im Jahr 2012 starben 61 der 402 gefallenen Soldaten durch âGreen on Blueâ, bis MĂ€rz 2013 waren es 3 von den 21 gefallenen Soldaten. [74]
Der Fall von Kundus
Am 28. September 2015 eroberten die Taliban Kundus. [75] Der afghanischen Armee gelang es, die Stadt nach vier Tagen zurĂŒckzuerobern. [76] Dabei wurde sie von der U.S. Air Force durch Luftangriffe unterstĂŒtzt. [77] Ein Luftangriff traf das Krankenhaus der Ărzte ohne Grenzen, dabei wurden mindestens 19 Menschen, darunter 7 Patienten, getötet. Drei der Toten waren noch Kinder. Der UN-Hochkommissar fĂŒr Menschenrechte, Seid al-Hussein, spekulierte ĂŒber möglichen Vorsatz, was ein Kriegsverbrechen gewesen wĂ€re. [78] Die Untersuchung des Vorfalls ergab, dass das Krankenhaus mit einem benachbarten, von den Taliban besetzten GebĂ€ude, verwechselt worden war. [79]
Angriffe der Taliban 2017 und Entwicklung bis zum Friedensabkommen im Jahr 2020
Ende MĂ€rz 2017 setzten sich afghanische Regierungstruppen aus der Stadt Sangin ab, die im Zentrum der Opiumregion Helmand liegt, und ĂŒberlieĂen den Ort weitgehend kampflos den Taliban. [80]
Am 22. April 2017 griffen Taliban einen ArmeestĂŒtzpunkt nahe der Provinzhauptstadt Masar-i-Scharif in der afghanischen Provinz Balch an. Mindestens 140 Soldaten wurden getötet und mehr als 160 verwundet. Die 12 Taliban-KĂ€mpfer trugen Uniformen der afghanischen StreitkrĂ€fte, fuhren mit MilitĂ€rfahrzeugen vor; einige tĂ€uschten mit VerbĂ€nden vor, verwundet zu sein. [81] Mit gefĂ€lschten Papieren erlangten sie Zutritt zur Basis. Die KĂ€mpfer zĂŒndeten eine Sprengladung und begannen, Soldaten wĂ€hrend des Freitagsgebets in einer Moschee auf dem StĂŒtzpunkt zu erschieĂen. Danach griffen sie die Kantine an und schossen Gruppen unbewaffneter Soldaten nieder. Erst nach stundenlangen Feuergefechten erlangte die Armee die Kontrolle ĂŒber den StĂŒtzpunkt zurĂŒck. Nach Taliban-Darstellung hĂ€tten vier der KĂ€mpfer frĂŒher als Soldaten auf dem StĂŒtzpunkt gedient und verfĂŒgten daher ĂŒber gute Ortskenntnisse. Auf dem angegriffenen ArmeestĂŒtzpunkt waren normalerweise viele deutsche Soldaten im Ausbildungseinsatz. WĂ€hrend des Angriff befanden sich keine deutsche Soldaten in der Basis. [82]
Verteidigungsminister Abdullah Habibi und Stabschef Qadam Schah Schahim traten zwei Tage nach dem Massaker vom 22. April zurĂŒck. [81]
Am 5. Mai zogen sich die afghanische SicherheitskrĂ€fte aus Qala-i-zal (Kal-e-Sal) westlich von Kundus zurĂŒck und ĂŒberlieĂen den Bezirk den Taliban. Man habe damit nach Angaben eines afghanischen Polizeisprechers versucht, weitere militĂ€rische und zivile Verluste zu vermeiden. [83]
Neben den Taliban waren im Sommer 2017 auch KĂ€mpfer der sunnitischen Terrorgruppe ISIS-K (Ableger des islamischen Staats) in der Provinz Khorasan, in der Nangarhar- und der Kunar-Provinz nahe der pakistanischen Grenze aktiv. Etwa einer von fĂŒnf Luftangriffen der Koalitionstruppen in dieser Zeit hatte IS-KĂ€mpfer zum Ziel, die ĂŒbrigen die Taliban. Beobachter nehmen an, der ISIS-K wĂŒrde ebenfalls aus Kreisen des pakistanischen MilitĂ€rs unterstĂŒtzt und auf der anderen Seite der Grenze in Pakistan nur bekĂ€mpft, soweit die Gruppe pakistanische Interessen verletze. Als Hauptbasis des ISIS-K gilt seit der GrĂŒndung der Gruppe 2014 die Bergregion des Distrikts Atschin in Nangarhar. [2] Im Jahr 2017 sind 3440 Zivilisten umgekommen und 7019 verletzt worden. [84]
Von 2014 bis 2019 sind nach Angaben der afghanischen Regierung 45.000 Soldaten der Nationalarmee im Kampf gegen Gruppierungen, wie den Taliban und den IS gefallen. [85] [86]
Durch regelmĂ€Ăig verĂŒbte TerroranschlĂ€ge in Afghanistan starben 2018 UNAMA-Angaben zufolge mehr als 3800 Zivilisten, weitere 7189 sind zu Schaden gekommen. [87] Im selben Jahr intensivierten die US-Amerikaner ihre Bombenangriffe, da sie mehr Bomben warfen als in den 10 Jahren zuvor. [88] Der 1. Quartalsbericht 2019 der UNAMA fĂŒhrt fĂŒr die ersten drei Monate des Jahres 2019 eine Zahl von 581 toten Zivilisten und 1129 Verletzten durch den kriegerischen Konflikt an. [89] Im selben Quartal des Vorjahres waren es 799 Tote und 1506 Verletzte. [89] Erstmals sind dem Bericht zufolge mehr Zivilisten durch Angriffe von den im Land stationierten auslĂ€ndischen StreitkrĂ€ften (insbesondere den US-amerikanischen) und dem MilitĂ€r und Milizen der afghanischen Regierung ums Leben gekommen als durch Angriffe der Taliban. [89] Wegen der generellen Gefahrenlage wurden die afghanischen PrĂ€sidentschafts- und Kommunalwahlen um Monate in den September 2019 verschoben. [90] Einem US-amerikanischen Report zufolge konnte die afghanische Regierung nur noch etwa 55 % des Landes kontrollieren. [88] Laut dem Lagebericht des AuswĂ€rtigen Amtes trugen organisierte KriminalitĂ€t und Stammeskonflikte zu einer komplexen Sicherheitslage in Afghanistan bei. [91] Im September 2019 brach die US-amerikanische Regierung unter Donald Trump FriedensgesprĂ€che mit den Taliban vorerst ab, weil sich Mitglieder der Taliban nicht an eine vereinbarte Waffenruhe hielten. [92] Bedingung fĂŒr eine Wiederaufnahme der GesprĂ€che waren âZugestĂ€ndnisseâ seitens der Taliban, die diese einhalten können. [92] Im Dezember wurden die GesprĂ€che fortgesetzt. [93]
Als sich der Islamische Staat im Sommer 2018 in der Provinz Kunar ausbreitete, kooperierten Regionalregierung und die Taliban militÀrisch in der Region bis Februar 2020, bis sie den IS dort besiegt hatten, miteinander. Auch die US-amerikanische Luftwaffe mied dort in jener Zeit Angriffe auf die Taliban. [94]
Das Friedensabkommen zwischen den USA und den Taliban und sein Bruch
Am 29. Februar 2020 unterzeichneten der amerikanische Sondergesandte fĂŒr Aussöhnung in Afghanistan, Zalmay Khalilzad, und der Leiter des politischen BĂŒros der Taliban in Doha, Mullah Abdul Ghani Baradar, das Doha-Abkommen. [95]
In einem ersten Schritt sollten die amerikanischen Truppen in Afghanistan um rund ein Drittel auf 8600 Personen reduziert werden. [95] Weiterhin verpflichteten sich die USA und die NATO, ihre StreitkrĂ€fte innerhalb von 14 Monaten aus Afghanistan abzuziehen. [95] Im Gegenzug garantierten die Taliban, innerhalb von zwei Wochen FriedensgesprĂ€che mit der afghanischen Regierung aufzunehmen und dem Terrorismus abzuschwören bzw. diesen in Afghanistan nicht zu dulden. [95] Die Regierung der Islamischen Republik Afghanistan hat als Konfliktpartei das Abkommen nicht mitunterzeichnet. Da auch die Taliban keine ReprĂ€sentanten des Staates waren, handelt es sich bei dem Abkommen nicht um einen völkerrechtlichen Friedensvertrag. [95] Der Vertrag berĂŒhrte nicht die kĂŒnftige Gestaltung des politischen Systems in Afghanistan oder die Verteilung der politischen Macht. [95]
Nachdem militante islamistische Extremisten auch nach dem Unterzeichnen noch AnschlĂ€ge in Afghanistan verĂŒbten, gab es Anfang MĂ€rz 2020 ein Telefonat zwischen dem Leiter des politischen BĂŒros der Taliban und US-PrĂ€sident Donald Trump sowie eine Ansage von NATO-GeneralsekretĂ€r Jens Stoltenberg, Truppen nur abzuziehen, wenn sich die Taliban an das Abkommen hielten. [96] [97] Ende MĂ€rz 2020 begannen Verhandlungen ĂŒber einen Gefangenenaustausch zwischen der Taliban-FĂŒhrung und der afghanischen Regierung, in deren Folge in den ersten Aprilwochen mehrere hundert Taliban-KĂ€mpfer aus ihrer Haft entlassen wurden. [98] [99] Bis zu 5000 gefangene Taliban sollen freigelassen werden, sofern im Gegenzug die Taliban 1000 ihrer Gefangenen freilassen. [98]
Nach mehreren AnschlĂ€gen in Afghanistan im Mai 2020, zu denen sich unter anderem der Islamische Staat (IS) bekannte, gab der afghanische PrĂ€sident Aschraf Ghani bekannt, auch die Taliban wieder bekĂ€mpfen zu wollen, obwohl diese eine Beteiligung an den AnschlĂ€gen dementiert hatten. [100] [101] Die Taliban bezeichneten dies als KriegserklĂ€rung und verĂŒbten mindestens einen Anschlag, zu dem sie sich bekannten. [102] Vor dem Fest des Fastenbrechens schlugen die Taliban eine dreitĂ€gige Waffenruhe fĂŒr eben jene Zeit des Fastenbrechens vor, auf die die afghanische Regierung einging. [103] Nach dem Ablauf jener Waffenruhe lieĂ die afghanische Regierung zum einen weitere 900 gefangene Taliban frei, [104] lieĂ andererseits aber Luftangriffe auf verfeindete Gruppen fliegen. [105] Wenige Tage danach folgten im Gegenzug Angriffe auf Soldaten und Polizisten des Landes. [105] Innerhalb einer Woche im Juni wurden laut Regierungsangaben 422 staatliche SicherheitskrĂ€fte durch 222 TerroranschlĂ€ge der Taliban getötet oder verwundet. [106]
Ende Juni 2020 veröffentlichte die New York Times US-Geheimdienstinformationen vom FrĂŒhjahr 2020, nach denen Mitglieder des Russischen MilitĂ€rgeheimdiensts den Taliban Kopfgelder fĂŒr die Tötung von US-Soldaten und anderen NATO-Soldaten in Afghanistan angeboten und teilweise auch gezahlt hatten. Festgenommene TalibankĂ€mpfer und Kriminelle hatten entsprechende Aussagen gemacht, weiter waren gröĂere GeldbetrĂ€ge in US-Dollar in TalibanstĂŒtzpunkten sichergestellt worden. Die Destabilisierungsaktion gegen westliche KrĂ€fte wurde laut dem US-Geheimdienstreport von dem russischen Geheimdienst GRU durchgefĂŒhrt. [107] [108]
Nach Angaben des afghanischen Innenministeriums gab es im Oktober 2020 landesweit knapp 600 Angriffe der Taliban auf SicherheitskrĂ€fte und Einrichtungen der Regierung. Dabei seien auch 180 Zivilisten getötet und 375 verletzt worden. In der Provinz Helmand unterstĂŒtzte die US Air Force die afghanischen StreitkrĂ€fte im selben Monat bei KĂ€mpfen gegen die Taliban in der NĂ€he von Lashkargarh. [109]
In den Jahren von 2016 bis 2020 töteten die Taliban laut UNAMA jĂ€hrlich zwischen etwa 1300 und 1625 Zivilisten. AuĂerdem wurden jĂ€hrlich zwischen etwa 2500 und 3600 Zivilisten direkt oder indirekt durch IEDs der Taliban verletzt oder getötet. [110] Die Taliban töteten auĂerdem berechnend und gezielt progressive Politiker, Journalisten, Aktivistinnen, die entgegen der islamistischen Auffassung der Taliban fĂŒr den Aufbau einer vielfĂ€ltigen, modernen Gesellschaft stehen. Die anhaltend hohe Gewalt nutzen die Taliban bei den FriedensgesprĂ€chen mit der afghanischen Regierung als Druckmittel. [111]
Laut UNAMA wurden im ersten Quartal 2021 mindestens 573 Zivilisten in Afghanistan getötet sowie 1783 weitere Zivilisten verletzt. Diese VorfĂ€lle waren laut United Nations zu 43,5 % auf die Taliban und zu 25 % auf die Afghanische Nationalarmee zurĂŒckzufĂŒhren. [112]
Im Februar 2021 pochte Sabiullah Mudschahid, Sprecher der Taliban, auf die Umsetzung des Vertrages und den Abzug der internationalen TruppenprĂ€senz in Afghanistan: âDie Nato, Amerika und alle Seiten sind zu dem Schluss gekommen, dass zur Ăberwindung der aktuellen Krise die einzige gute Lösung die Umsetzung des unterzeichneten Abkommens ist (..) Wenn das Abkommen, Gott bewahre, verletzt wird, dann werden sich die Menschen in Afghanistan natĂŒrlich von ihrem Land aus verteidigen, wie sie es in den letzten 20 Jahren getan haben.â [113]
Truppenabzug der NATO und Vormarsch der Taliban

Rot: Unter Kontrolle von Regierungstruppen oder verbĂŒndeten Milizen
GrĂŒn: UmkĂ€mpft oder Gebietskontrolle unklar
Die jeweiligen Daten der Einnahme von StÀdten sind in der Nahansicht der Karte einsehbar.
Am 23. MĂ€rz 2021 erklĂ€rte Heiko Maas beim NATO-Treffen in BrĂŒssel: âWir wollen nicht durch einen frĂŒhzeitigen Abzug aus Afghanistan riskieren, dass die Taliban zurĂŒckkehren zur Gewalt und versuchen, mit militĂ€rischen Mitteln an die Macht zu kommen.â [115]
Wenige Monate nach seinem Amtsantritt als US-PrĂ€sident verkĂŒndete Joe Biden Mitte April 2021, den Truppenabzug aller US-StreitkrĂ€fte aus Afghanistan vom 1. Mai bis zum 11. September 2021 angeordnet zu haben und damit den Krieg in Afghanistan beenden zu wollen. Der Abzugsbeschluss wurde nicht an Bedingungen bezĂŒglich der Sicherheitslage vor Ort oder die ErfĂŒllung der Anforderungen des von den Taliban und der Trump-Regierung ausgehandelten Friedensabkommens geknĂŒpft. UrsprĂŒnglich war in dem Abkommen der vollstĂ€ndige Abzug der auslĂ€ndischen Truppen fĂŒr den 1. Mai 2021 vorgesehen. Diese Frist wurde von der Biden-Regierung jedoch nicht eingehalten. Auf die Entscheidung der USA folgte die Entscheidung der NATO. In der Sitzung am 14. April 2021 des NATO-Rats stimmten alle 30 Nato-Botschafter einmĂŒtig dafĂŒr, alle regulĂ€ren Soldaten von NATO-Mitgliedstaaten und Partnernationen aus Afghanistan abzuziehen. [116] [117] [118]
US-Geheimdienstbewertungen deuteten darauf hin, dass die Regierung des Landes innerhalb weniger Monate nach dem vollstĂ€ndigen RĂŒckzug der US-StreitkrĂ€fte [119] von den Taliban besiegt werden könnte. [120] Andere SchĂ€tzungen gingen von sechs Monaten bis zu einem Jahr aus. [121]
GemÀà einem UN-Bericht vom 20. Mai 2021 kontrollierten oder bedrohten die Taliban 50 bis 70 % des afghanischen Territoriums und ĂŒben direkte Kontrolle ĂŒber 57 % der Zentren der Verwaltungsdistrikte Afghanistans aus. [122]
Am 9. Juni 2021 verwies der deutsche AuĂenminister Heiko Maas auf die Friedensverhandlungen: âGleichzeitig gibt es aber einen Friedensprozess zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung, der ja nicht ausgesetzt worden ist und dessen Erfolg ich auch nicht fĂŒr unerreichbar halte.â [123]
Ende Juni 2021 endete die deutsche Beteiligung am Krieg in Afghanistan, als die letzten deutschen Soldaten aus Afghanistan abgezogen waren. Wenige Tage spĂ€ter, am 2. Juli, ĂŒberlieĂen die US-StreitkrĂ€fte mit der Bagram Air Base ihre gröĂte MilitĂ€rbasis und ihr Hauptquartier in Afghanistan der Afghanischen Nationalarmee (ANA).
Anfang Juli kontrollierten die Taliban zwischen einem Drittel [119] und 50 % [121] aller 407 Verwaltungsbezirke der Islamischen Republik Afghanistan. Etwa 120 weitere Bezirke waren umkĂ€mpft. [121] [124] Bis zum 5. Juli hatten die Taliban innerhalb einer Woche weitere 38 der 407 Bezirke Afghanistans eingenommen. Die meisten Bezirke wurden widerstandslos eingenommen. Die Armee, die Polizei und lokale Milizen flohen ĂŒber die Grenzen in die NachbarlĂ€nder oder gingen nach Hause. Sie lieĂen hĂ€ufig ihre Waffen und AusrĂŒstung zurĂŒck. Teils schicken die Taliban DorfĂ€lteste zu MilitĂ€rposten und stellten die Soldaten vor die Wahl, bis zum Tode zu kĂ€mpfen oder freien Abzug und ein Handgeld von umgerechnet 50 Euro zu erhalten. FĂŒr Waffen und AusrĂŒstung zahlten die Taliban teils weiteres Geld. Die Regierung in Kabul reagierte auf den Vormarsch der Taliban kopflos. Selbst die wenigen Eliteeinheiten setzte man unkoordiniert ein. [121] [125] [126]
Nach Auskunft der Vereinten Nationen wurden im Mai und Juni 2021 insgesamt 2400 afghanische Zivilisten getötet oder verletzt â die höchste Opferzahl seit Beginn der Erfassung im Jahr 2009. [127]
Zwischen dem 1. Mai und dem 12. Juli hatten die Taliban insgesamt 139 Bezirke Afghanistans erobert. [128] Etwa eine Woche spĂ€ter wurde berichtet, dass 210 Bezirke von den Taliban kontrolliert werden und 110 Bezirke unter der Kontrolle der Regierung stĂŒnden. Die restlichen 80 Bezirke seien umkĂ€mpft. [129]
Am 16. Juli 2021 endete die NATO-Mission Resolute Support. Doch befanden sich auch nach deren Ende US-amerikanische Soldaten und deren VerbĂŒndete in Afghanistan. [130]
Ende Juli/Anfang August 2021 wurden Raketenangriffe auf den Flughafen Kandahar sowie Offensiven der Taliban auf die ProvinzhauptstĂ€dte Herat und Laschkar Gah gemeldet. [131] Am 2. August 2021 kontrollierten die Taliban nach Angaben von lokalen Behördenvertretern und Einwohnern bereits mindestens acht der zehn Polizeibezirke von Laschkar Gah. [132] Im Kampf gegen die Taliban unterstĂŒtzte das US-MilitĂ€r die afghanische Armee im August 2021 noch mit aus den NachbarlĂ€ndern gestarteten Kampf- und Bomberflugzeugen, da die US-StreitkrĂ€fte die MilitĂ€rbasen in Afghanistan fast vollstĂ€ndig verlassen haben. [133]
Dem Amt der Vereinten Nationen fĂŒr die Koordinierung humanitĂ€rer Angelegenheiten (OCHA) zufolge begaben sich von Anfang Mai bis Ende Juli 2021 mehr als 244.000 Menschen in Afghanistan auf die Flucht vor den KĂ€mpfen. Der GroĂteil der BinnenflĂŒchtlinge floh aus Provinzen im Nordosten und Osten vor bewaffneten KĂ€mpfen. [134] Zwischen Jahresbeginn und Anfang August waren laut Angaben von OCHA in Afghanistan mehr als 550.000 Menschen wegen Gefechten aus ihren StĂ€dten und Dörfern geflohen. [135] Von jenen, die in den 20 Kriegsjahren aus Afghanistan flohen, halten sich fast 90 Prozent in Iran und Pakistan auf. [136] Laut dem pakistanischen Premierminister Imran Khan lebten 2,7 Millionen afghanische FlĂŒchtlinge in Pakistan. [137]
Am 6. August 2021 nahmen die Taliban Sarandsch ein, die Provinzhauptstadt von Nimrus. Nach Angaben der Vize-Gouverneurin der Provinz, Roh Gul Chairsad, hatten die Taliban unter anderem die Kontrolle ĂŒber den Gouverneurssitz sowie die Hauptquartiere der Polizei und der GefĂ€ngnisverwaltung ĂŒbernommen. Ein Polizeisprecher sagte, es habe keine VerstĂ€rkung aus Kabul gegeben, weshalb man die Stadt nicht habe halten können. Die Stadt wurde offenbar kampflos ĂŒbergeben. Sarandsch war die erste Provinzhauptstadt die 2021 von den Taliban eingenommen wurde. [138] Am selben Tag gab das afghanische Innenministerium den Tod des Leiters des Medieninformationszentrums der Regierung, Daua Khan Menapal, durch einen Anschlag in einer Moschee bekannt. [139] Bereits am 7. August 2021 nahmen die Taliban mit Scheberghan, der Hauptstadt von Dschuzdschan, eine weitere Provinzhauptstadt ein. Die StreitkrĂ€fte der Regierung und ihre Beamte hatten sich nach Angaben des Gouverneursamts zum Flughafen zurĂŒckgezogen. [140] Am selben Tag forderte die Botschaft der Vereinigten Staaten in Kabul US-BĂŒrger nachdrĂŒcklich auf, Afghanistan sofort zu verlassen. Angesichts der Sicherheitsbedingungen und des reduzierten Personals sei die FĂ€higkeit der Botschaft, US-BĂŒrgern in Afghanistan zu helfen, selbst in Kabul Ă€uĂerst begrenzt. Mittellosen BĂŒrgern bot die Botschaft RĂŒckfĂŒhrungsdarlehen an. [141]
Am 8. August 2021 nahmen die Taliban mit Sar-i Pul eine weitere Provinzhauptstadt ein. [142] Am selben Tag eroberten die Taliban die zuvor seit Wochen belagerten ProvinzhauptstĂ€dte Kundus und Taloqan in nur zwei Tagen. [143] [144] AnschlieĂend eroberten die Taliban am 9. August 2021 die Provinzhauptstadt Aybak, [145] am 10. August 2021 die ProvinzhauptstĂ€dte Farah und Pol-e Chomri, [146] [147] am 11. August 2021 die Provinzhauptstadt Faizabad, [148] am 12. August 2021 neben der Provinzhauptstadt Ghazni auch Herat und Kandahar (zwei der drei gröĂten StĂ€dte in Afghanistan) [149] [150], Qala-i-Naw [151] sowie am 13. August 2021 die ProvinzhauptstĂ€dte Laschkar Gah [152], Qalat, Pul-i-Alam, Tarin Kut [153] und Tschaghtscharan. [154] Somit eroberten die Taliban binnen einer Woche mindestens 18 der 34 ProvinzhauptstĂ€dte [155], denn noch am selben Tag fielen â beinahe kampflos â Asadabad und Sharan (Hauptstadt von Paktika). [156]
Am 14. August nahmen die Taliban, auch beinahe kampflos, die viertgröĂte afghanische Stadt Masar-e Scharif und Gardis ein. [156] Mitte August verfĂŒgte der afghanische Staat unter Aschraf Ghani nach EinschĂ€tzung des US-MilitĂ€rs noch ĂŒber etwa 50.000 SicherheitskrĂ€fte ( Afghanische Nationalarmee und Afghanische Nationalpolizei). [157]
Am 15. August wurde mit Dschalalabad die letzte GroĂstadt vor Kabul eingenommen. [158] Zeitgleich wurden erste Taliban in allen AuĂenbezirken Kabuls gesichtet, ohne dass diese dort auf Widerstand stieĂen. [159] Am selben Tag vollzog die USA die Evakuierung ihrer Botschaft in Kabul [160] und der afghanische PrĂ€sident Ashraf Ghani floh aus dem Land. [161] Die FĂŒhrung der Taliban wies ihre KĂ€mpfer in einer im Internet veröffentlichten Mitteilung an, nicht selbststĂ€ndig in Kabul einzumarschieren, sondern zu warten, bis eine friedliche RegierungsĂŒbergabe durch VerhandlungsfĂŒhrer der Taliban gewĂ€hrleistet ist. [162] Am gleichen Tag, dem am 15. August, ĂŒbernahmen die Taliban den PrĂ€sidentenpalast sowie verlassene Polizeidirektionen in Kabul und verkĂŒndeten, dass der Krieg beendet sei und sie bald das islamische Emirat ausrufen wĂŒrden. [163]
Hatte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriumsam noch Tage zuvor, am 12. August 2021, ankĂŒndigt, kurzfristig 3000 Soldaten an den Flughafen Kabul zu verlegen, lieĂen die USA bis zum 16. August weitere 2000 Soldaten dorthin verlegen. [164] Diese wurden beordert, um die Sicherheit am Flughafen wĂ€hrend der Evakuierung des US-Botschaftspersonals und frĂŒherer afghanischer Mitarbeiter der USA zu gewĂ€hrleisten. [165] GroĂbritannien kĂŒndigte den Einsatz von 600 britischen SpezialkrĂ€ften an, um die Ausreise britischer StaatsbĂŒrger zu unterstĂŒtzen. [166] Die deutsche Bundesregierung plante, am 16. August ihre Botschaft und Staatsangehörige zu evakuieren. [167] Russland plant dagegen nicht, seine Botschaft zu evakuieren. [162] Es begann eine internationale Evakuierung, an der sich mindestens 19 Staaten mit eigenen MilitĂ€rflugzeugen beteiligten und bis zum 26. August 2021 mehr als 100.000 Menschen vom Flughafen Kabul aus Afghanistan ausflogen wurden. [168] WĂ€hrend der Evakuierungsmission verĂŒbte der Islamische Staat Korasan einen Anschlag am 26. August 2021 am Flughafen Kabul, wodurch mindestens 79 Afghanen, 13 US-Soldaten und drei britische Staatsangehörige starben und mindestens 150 weitere Menschen verletzt wurden. Die internationale Evakuierung endete in der Nacht auf den 31. August 2021. Dies war gleichzeitig der Zeitpunkt, an dem die US-amerikanischen StreitkrĂ€fte ihre letzten Truppen in Afghanistan von eben dort abzogen hatten. Nach EinschĂ€tzung der Vereinten Nationen war al-Qaida bereits vor dem Abzug der internationalen Truppen in fast jeder zweiten afghanischen Provinz prĂ€sent. [169]
Das Pandschschir-Tal war fĂŒr einige Tage die einzige Region des Landes, die noch nicht unter der Kontrolle der Taliban stand. Das Tal liegt 150 Kilometer nordöstlich von Kabul und ist bekannt fĂŒr den Widerstand wĂ€hrend der Zeit der Besatzung durch die Sowjetunion (1980â1985) als auch unter der ersten Herrschaft der Taliban (1996â2001). Dort formierte sich der Pandschschir-Widerstand unter FĂŒhrung von Ahmad Massoud. Der VizeprĂ€sident ( Amrullah Saleh) und der Verteidigungsminister ( Bismillah Khan Mohammadi) der Islamischen Republik Afghanistan ĂŒbten von dort ihre Ămter aus. [170] Am 6. September 2021 nahmen die Taliban laut eigenen Angaben Pandschschir ein, was der afghanische Botschafter in Tadschikistan, Sahir Aghbar, jedoch umgehend bestritt. Es werde weiter gekĂ€mpft. [22] [171]
Strategische Partnerschaftsabkommen
Strategisches Partnerschaftsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Afghanistan
Nach eineinhalbjĂ€hrigen Verhandlungen einigten sich die Regierungen der Vereinigten Staaten und Afghanistans im April 2012 auf ein Rahmenabkommen, das die Zusammenarbeit beider LĂ€nder in den folgenden zehn Jahren regeln soll. Der afghanische Nationale Sicherheitsberater Rangin Dadfar Spanta und der amerikanische Botschafter in Kabul Ryan Crocker unterschrieben das Dokument am 22. April 2012. Details des Rahmenabkommens sind nicht bekannt, da der gesamte Vertrag nicht veröffentlicht wurde. Zudem sind im Rahmenabkommen strittige Details wie die GröĂe der amerikanischen MilitĂ€rprĂ€senz oder die Höhe amerikanischer Finanzhilfe fĂŒr Afghanistan fĂŒr die Zeit nach 2014, wenn alle internationalen Kampftruppen das Land verlassen haben, nicht geregelt. [172]
Das als âEnduring Strategic Partnership Agreement between the Islamic Republic of Afghanistan and the United States of Americaâ [173] (deutsch: Dauerhaftes und strategisches Partnerschaftsabkommen zwischen der Islamischen Republik Afghanistan und den Vereinigten Staaten von Amerika) betitelte Abkommen wurde am 2. Mai 2012 zwischen dem US-PrĂ€sidenten Barack Obama und dem afghanischen PrĂ€sidenten Hamid Karzai in Kabul unterzeichnet. [174] [175] [176] [177] [178] [179] Es hat eine Laufzeit von 10 Jahren und gibt den Vereinigten Staaten die Möglichkeit, nach Abzug der internationalen Kampftruppen im Jahr 2014 US-Soldaten in Afghanistan zwecks Ausbildung afghanischer SicherheitskrĂ€fte und zur TerrorismusbekĂ€mpfung einzusetzen. [174] Weder die Höhe der amerikanischen Finanzhilfen noch die Höhe möglicher US-Truppen sind im Abkommen geregelt. [177]
Vor der Unterzeichnung des strategischen Rahmenabkommens waren zwei bedeutende Hindernisse aus dem Weg gerĂ€umt worden, die als Voraussetzung fĂŒr das Abkommen galten. [172] Zum einen haben die Vereinigten Staaten und Afghanistan im MĂ€rz 2012 ein Abkommen [180] ĂŒber den schrittweisen Transfer der Kontrolle an Afghanistan ĂŒber das MilitĂ€rgefĂ€ngnis Bagram und weiterer unter amerikanischer Kontrolle stehender GefĂ€ngnisse geschlossen. [172] [180] [181] [182] Zum anderen haben Afghanistan und die Vereinigten Staaten im April 2012 ein Abkommen [183] geschlossen, wonach die Nachtrazzien der amerikanischen SpezialkrĂ€fte kĂŒnftig durch afghanische KrĂ€fte durchgefĂŒhrt werden, amerikanischen KrĂ€fte als UnterstĂŒtzung bereitstehen und ein Gremium aus afghanischen und NATO- beziehungsweise US-Vertretern ĂŒber nĂ€chtliche EinsĂ€tze entscheiden soll. [172] [183] [184] [185] [186] [187]
Strategisches Partnerschaftsabkommen zwischen Deutschland und Afghanistan
Am 16. Mai 2012 unterzeichneten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der afghanische PrĂ€sident Hamid Karzai in Berlin ein Partnerschaftsabkommen, das die Beziehungen beider LĂ€nder nach Abzug der internationalen Kampftruppen aus Afghanistan im Jahr 2014 regelt. [188] [189] [190] Das Abkommen hat eine Laufzeit von fĂŒnf Jahren und verlĂ€ngert sich jeweils um weitere fĂŒnf Jahre, wenn es nicht von einer Vertragspartei schriftlich gekĂŒndigt wird. Zudem ist vorgesehen, dass durch das Partnerschaftsabkommen begrĂŒndete Projekte aufgrund weitverbreiteter Korruption in Afghanistan durch eine bilaterale Regierungsarbeitsgruppe ĂŒberwacht werden sollen. [191]
Politik, gute RegierungsfĂŒhrung, Zusammenarbeit bei der Sicherheit, UnterstĂŒtzung der Polizei und Armee, Entwicklung, Kultur und Wissenschaft sind im Abkommen behandelte Themen. [192] Engagement bei der Grund- und Berufsbildung, der Energieversorgung und im Wassersektor, Zusammenarbeit bei der Erhaltung und Pflege des kulturellen Erbes sowie der geschĂŒtzten KulturdenkmĂ€ler, Hilfe beim Aufbau des Justizwesens sowie der zivilen Luftfahrt sind weitere Bereiche, in denen Deutschland sich engagieren will. [191]
Im Abkommen ist auch geregelt, dass beide LĂ€nder die Zusammenarbeit beim Polizeiaufbau fortsetzen und dass Deutschland einen angemessenen Beitrag zur Finanzierung der afghanischen SicherheitskrĂ€fte leisten werde. [192] Dieser Beitrag belĂ€uft sich nach Bundeskanzlerin Merkel auf 150 Millionen Euro jĂ€hrlich. [193] Die Anzahl deutscher Soldaten und Polizisten nach 2014 wird im Abkommen jedoch nicht benannt. [192] Zum Thema afghanische SicherheitskrĂ€fte schreibt die Zeitung Die Welt: âIn dem Abkommen festgeschrieben ist bereits die weitere Ausbildungshilfe Deutschlands fĂŒr die Armee nach dem Abzug der deutschen Truppen Ende 2014. DafĂŒr soll es bilaterale Jahresprogramme geben. Neben der Fortsetzung von sogenannten Mentoring-Programmen, was einen weiteren Verbleib von Soldaten nach dem Ende der ISAF-Mission bedeutete, war eine Ausbildung von hochrangigen afghanischen Soldaten in Einrichtungen der Bundeswehr vorgesehen. Zudem sollte der Aufbau der nationalen afghanischen Polizei fortgesetzt werden.â [191]
MilitÀrische Strategien
OEF/ISAF
Eine der frĂŒhen Strategien war der Aufbau von Provincial Reconstruction Teams, um so den Wiederaufbau der Infrastruktur in Afghanistan zu unterstĂŒtzen und zu schĂŒtzen. Der Ansatz wurde von den Truppenstellernationen unterschiedlich realisiert und er Ă€nderte sich in AbhĂ€ngigkeit von der militĂ€rischen Situation vor Ort. So unterscheiden sich beispielsweise die GröĂe der Teams und ob der Schwerpunkt mehr auf dem militĂ€rischen oder dem zivilen Teil liegt. [194]
Eine weitere Strategie heiĂt clear, hold and develop. Sie ist Teil des im Jahr 2006 neu erstellten Feldhandbuches der US-Army und wurde im Vietnamkrieg als clear and hold zum ersten Male in gröĂerem Stil ausprobiert. Dabei wurden auch SchwĂ€chen dieser Strategie bekannt, beispielsweise fordert sie eine sehr hohe Anzahl an Truppen im Feld. In Afghanistan beinhaltet sie zusĂ€tzlich den Aufbau der Afghanischen Nationalarmee und der afghanischen Polizei, damit diese, nachdem die AufstĂ€ndischen aus einem Gebiet vertrieben wurden, dort dauerhaft prĂ€sent sind. Damit die Nationalarmee schnell eingesetzt werden kann, wird sie im Einsatz von Truppen der OEF/ISAF weiter ausgebildet (partnering). [195]
Zur AufstandsbekÀmpfung wurden einige neue Techniken eingesetzt. Um Truppenbewegungen des Gegners aufzuklÀren, werden verstÀrkt unbemannte Luftfahrzeuge verwendet. Zur Identifizierung des Gegners, wenn er sich unter Zivilisten versteckt, sind biometrische Datenbanken angelegt worden. [196] [197]
Der Afghanistan-Krieg wird âvon seinen Strategen als â Krieg gegen den Terrorââ definiert. [198] Instrument âgezielter Tötungenâ sind sogenannte â c-k-Listen (capture or kill), die auch vom BND erstellt werden.â [199] Zivile Opfer werden dabei von den Strategen der ISAF als â KollateralschĂ€denâ in einem Collateral Damage Estimate eingeplant. [199] Gefunden werden die Zielpersonen und mutmaĂlichen Taliban-FĂŒhrer unter anderem durch âanonyme Informantenâ [199] Siehe auch: Luftangriff bei Kundus.
Zum AufspĂŒren und RĂ€umen von Minen wurden zunehmend spezialisierte Fahrzeuge eingesetzt. Der Husky Mark 3 verfĂŒgt ĂŒber ein Bodenradar und z. B. mit dem Buffalo, einem MinenrĂ€umfahrzeug, wird anschlieĂend der vermutete Ort der Sprengfalle mit einem fernsteuerbaren mechanischen Kranarm untersucht und anschlieĂend ausgegraben.
Nachschub- und Versorgungslinien der westlichen Truppen
Da Afghanistan keine direkte Verbindung zum Meer hat, muss der Nachschub fĂŒr die ISAF- und OEF-Einheiten ĂŒber das Territorium benachbarter Staaten in das Land gebracht werden. FĂŒr MassengĂŒter ist Pakistan das wichtigste Transitland. Ausgehend von den HĂ€fen in Karatschi fĂŒhrt eine wichtige Route ĂŒber den Chaiber-Pass im Hindukusch nach Kabul, eine zweite Route verlĂ€uft ĂŒber Quetta zum Grenzort Chaman und weiter nach Kandahar. Im Norden gibt es eine weitere Route nach Afghanistan. So konnte die NATO im FrĂŒhjahr 2010 zum ersten Mal Frachtcontainer ĂŒber russisches Territorium transportieren, [200] zuvor gab es eine Ă€hnliche Vereinbarung bereits mit einzelnen NATO-LĂ€ndern. [201] Im November 2010 wurde die Vereinbarung ausgeweitet auf den Transport von nicht bewaffneten gepanzerten Fahrzeugen. [202] Mit dem Bau einer Bahnstrecke von Usbekistan nach MazÄr-i Scharif war Anfang 2010 begonnen worden, die Bauarbeiten wurden zum Jahresende 2010 abgeschlossen. [203]
FĂŒr den Lufttransport werden hĂ€ufig Basen auf der Arabischen Halbinsel benutzt. Seit Beginn des Krieges gab es Ă€hnliche Basen auch in den Staaten nördlich von Afghanistan, etwa in Kirgistan in dessen Hauptstadt Bischkek am Flughafen Manas. Im usbekischen Termiz werden vom Einsatzgeschwader Mazar-e Sharif fĂŒr das deutsche und niederlĂ€ndische ISAF-Kontingent Lufttransporte abgewickelt. Mit dem Aufbau leistungsfĂ€higer FlughĂ€fen ( Camp Bastion (ab 2006), Bagram Air Base, Kandahar Airport, Flughafen Kabul) werden in Afghanistan direkt Ziele von auĂerhalb des Landes angeflogen.
Die Störung der Versorgungslinien ist ein zunehmend bedeutenderes Ziel der Taliban. Ein wichtiges Mittel sind Sprengfallen.
Pakistan sperrte vom 26. November 2011 bis zum Juli 2012 sein Territorium fĂŒr Transporte. WĂ€hrend dieser Zeit konnte die Route ĂŒber Russland verstĂ€rkt genutzt werden. [204]
Beitrag der Vereinigten Staaten
Die Vereinigten Staaten waren der wichtigste Truppensteller, der wichtigste Geldgeber und entscheidend fĂŒr die Strategie im Kampf gegen die Gegner der afghanischen Regierung.
Anfang 2008 erhöhten die Vereinigten Staaten ihre TruppenstĂ€rke von 26.607 Soldaten auf 48.250 Soldaten. Des Weiteren gab es zwischen Dezember 2008 und Juni 2009 mehr als 60.000 [205] fĂŒr einen MilitĂ€rdienstleister arbeitende Menschen in Afghanistan.
Im Oktober 2010 standen unter ISAF-Kommando ĂŒber 130.000 Soldaten in Afghanistan, wobei die Vereinigten Staaten mit 90.000 Soldaten der wichtigste Truppensteller war. [206] Die Zahl der ISAF-Truppen war deshalb angestiegen, weil die noch bis zum FrĂŒhjahr 2010 der Operation Enduring Freedom zugeordneten etwa 20.000 US-Soldaten nun dem ISAF-Kommando unterstellt sind. Damit verbleiben unter OEF-Kommando nur noch die US-Spezialeinheiten und die Soldaten zur Bewachung von Gefangenen. [207]
GröĂere Operationen in den Jahren 2010 und 2011 gab es in den Provinzen Helmand und Kandahar, mit einem deutlichen Erfolg in Kandahar. [208] Im Osten Afghanistans, wo ein groĂer Teil der Bevölkerung lebt, war dagegen bis 2011 davon noch nichts zu sehen. [209]
Im Januar 2013 entschieden die PrĂ€sidenten Afghanistans (Hamid Karsai) und der USA (Barack Obama), dass die Ăbergabe der Verantwortung an Afghanistan im FrĂŒhjahr 2013 abgeschlossen werden soll. AnschlieĂend soll die US-Rolle nur noch bestehen in: âTraining, Beratung und UnterstĂŒtzung von afghanischen KrĂ€ftenâ. Die im Januar noch in Afghanistan stationieren 66.000 US-Soldaten werden bis dahin weiter reduziert. [210]
Taliban

Ein wesentliches Mittel in der KampffĂŒhrung war die Sprengfalle, um die technisch ĂŒberlegenen Truppen der OEF/ISAF anzugreifen.
Nach Angaben von Ahmed Rashid wurden die Komponenten â Leiterplatte, ZĂŒnder, Sprengstoff und GehĂ€use â fĂŒr die improvisierten SprengsĂ€tze ( englisch improvised explosive devices (ied)) in Heimarbeit hinter der pakistanischen Grenze produziert und anschlieĂend nach Afghanistan gebracht, dort zusammengesetzt und zur Anwendung gebracht. [211]
Des Weiteren wurden Vertreter des afghanischen Staates, beispielsweise Polizisten ( Afghanische Nationalpolizei), getötet. Es wurden auch SelbstmordanschlĂ€ge verĂŒbt. Es gab allerdings auch gröĂere Angriffe, etwa die kurzzeitige Eroberung eines Bezirks. In der Regel erreichten die Neo-Taliban allerdings nur die Dominanz in einzelnen Bezirken oder Provinzen, und durch sogenannte Schattengouverneure, parallel zu den offiziellen Gouverneuren, ĂŒbten sie dann Einfluss auf die Bevölkerung aus.
Die Taliban setzten gezielt Propaganda ein. Sie versuchten drei Gruppen anzusprechen: Die internationale Ăffentlichkeit, die arabische Welt und die afghanische Bevölkerung. Es gab Taliban-Sprecher, die per Satellitentelefon Medienanfragen beantworten, auĂerdem wurde Mundpropaganda und FlugblĂ€tter (night letters) in Afghanistan verbreitet. [212] [213] Andere Transportmittel fĂŒr Propaganda waren Videos, Lieder und das Internet. [214]
Als Gegenstrategie zum partnering verfolgten die Taliban die Strategie, die afghanischen Sicherheitsorganisationen zu unterwandern, um nĂ€her an die Soldaten der ISAF heranzukommen und erfolgreiche Attentate auszufĂŒhren. Damit sollte auch das Vertrauen zwischen den Partnern unterminiert werden.
Afghanische Nationalarmee
Die Afghanische Nationalarmee konnte keine Hightech-Strategie und keine asymmetrische KriegfĂŒhrung verfolgen. Es gab Defizite bei Taktik in der KampffĂŒhrung, Motivation und Disziplin. Da der Sold der Soldaten sehr gering war â er wurde spĂ€ter angehoben â wurden sie oft erfolgreich von den Neo-Taliban und anderen AufstĂ€ndischen abgeworben.
LĂ€nder mit Abzugsbeschluss
Nachdem Kanada schon 2008 mit dem Abzug der Truppen drohte, beschloss das Land schlieĂlich 2010, den Einsatz 2011 zu beenden. In der Diskussion spielte die, gemessen an der Bevölkerungszahl Kanadas, unverhĂ€ltnismĂ€Ăig hohe Anzahl von Toten, die das Land zu beklagen hat, eine entscheidende Rolle. [215] In den Niederlanden brach nach Ă€hnlichen Auseinandersetzungen die Regierung 2010 auseinander und es wurde ebenfalls der Abzug beschlossen. Die neue Regierung entschied aber ein halbes Jahr spĂ€ter, Deutschland in Kundus bei der Ausbildung von Polizisten zu helfen. [216]
Die australische MinisterprÀsidentin Julia Gillard teilte am 17. April 2012 mit, dass die Truppen ihres Landes bereits 2012 mit dem Abzug beginnen werden. [217]
Der Abzug der französischen Truppen begann auf Anweisung von PrÀsident François Hollande im Juli 2012. [218] Die letzten französischen Kampftruppen wurden am 21. November 2012 aus dem Land abgezogen. [219]
FriedensbemĂŒhungen
Die nationale afghanische Friedens-Dschirga im Juni 2010 Ă€nderte wenig an der Situation im Land; viele Taliban boykottierten diesen Rat. Möglicherweise wurde dort ĂŒber Verhandlungen der afghanischen Regierung mit Gulbuddin HekmatyÄr gesprochen. [220] Eine Abspaltung seiner Partei Hizb-i IslÄmÄ« gab jedenfalls vor, seit Herbst 2009 mit Karsai verbĂŒndet zu sein, und stellte den Wirtschaftsminister 2010. Diese angeblichen VerbĂŒndeten Karsais haben jedoch in öffentlichen Stellungnahmen keinen Zweifel an ihrer LoyalitĂ€t gegenĂŒber HekmatyÄr gelassen. [221] [222] Der Vorsitzende des auf Anregung der Friedens-Dschirga gegrĂŒndeten Hohen Friedensrates BurhÄnuddin RabbÄni wurde am 20. September 2011 durch einen SelbstmordattentĂ€ter getötet.
Ein wichtiger Neo-Taliban-FĂŒhrer namens Mansour, mit dem man anscheinend monatelang verhandelt hatte, stellte sich als Hochstapler (Bogus-Mansour) heraus. Es sollen hohe Zahlungen an ihn erfolgt sein, damit er an Friedensverhandlungen teilnimmt. Zu einem Treffen mit Karzai im PrĂ€sidentenpalast in Kabul soll er mit einer NATO-Maschine geflogen worden sein. [223]

Am 28. November 2010 fand im bayerischen Pullach das erste Treffen zwischen Vertretern der NATO und den Taliban seit zehn Jahren statt. In der vom Bundesnachrichtendienst bereitgestellten Ărtlichkeit waren Michael Steiner, Sonderbeauftragter der deutschen Bundesregierung fĂŒr Afghanistan und Pakistan, der Taliban-Sprecher Syed Tayyab Agha, Frank Ruggiero vom US-AuĂenministerium, Jeff Hayes vom Nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten und ein Vertreter der katarischen Herrscherfamilie anwesend. Getarnt war das Treffen als Feier zum 61. Geburtstag Steiners. [224]
Im Winter 2011 kĂŒndigten die Taliban an, in Katar eine âAuslandsvertretungâ einzurichten, um âin einen Dialog mit der internationalen Gemeinschaft zu tretenâ. Nach US-Angaben soll zehn Monate lang darĂŒber zwischen den Taliban und US-Vertretern verhandelt worden sein, wobei man sich in Deutschland und Doha (Katar) etwa ein halbes Dutzend Mal traf. [225] TatsĂ€chlich aber dauerten die GesprĂ€che mit Unterbrechungen bis in das Jahr 2019 an, ehe diese vorerst seitens der US-amerikanischen Regierung unter Donald Trump abgebrochen wurde, nachdem sich Mitglieder der Taliban nicht an eine vereinbarte Waffenruhe gehalten hatten. [92] Bedingung fĂŒr eine Wiederaufnahme der FriedensgesprĂ€che seien ĂŒberzeugende ZugestĂ€ndnisse seitens der Taliban, die diese glaubhaft einhalten könnten. [92]
Im Februar 2016 begann ein von Russland initiierter multilateraler Friedensprozess, der 2018 an Dynamik gewann. Am 27. MÀrz trafen sich in der usbekischen Hauptstadt Taschkent politische Vertreter aller Nachbarstaaten Afghanistans sowie Indiens, Russlands und Saudi-Arabiens, der EU, der NATO und der USA zu GesprÀchen. Die Regierung in Kabul war nicht eingeladen, die eingeladenen Taliban nicht erschienen. [226]
Eine zweite, im August geplante Konferenz fand wegen der ablehnenden Haltung Kabuls und Washingtons nicht statt. Zu der auf den 9. November verlegten Zusammenkunft in Moskau schickte die afghanische Regierung erst gar keine eigene Delegation. Stattdessen nahmen Mitglieder des Hohen Friedensrates an der Veranstaltung teil. Dieses Gremium ĂŒberwachte die FriedensbemĂŒhungen, vertrat aber nicht die Regierung. Seine Mitglieder wiederholten das Angebot von PrĂ€sident Aschraf Ghani zu FriedensgesprĂ€chen mit den Taliban ohne Vorbedingungen. Die angereisten Vertreter der Taliban erklĂ€rten aber, nicht mit der Regierung in Kabul verhandeln zu wollen. Sie seien zurzeit nur zu direkten Verhandlungen mit den USA selbst bereit. Von amerikanischer Seite nahm ein Vertreter der US-Botschaft in Moskau als Beobachter an der Konferenz teil. [227] [228]
Die Taliban hatten ihr Ziel erreicht, als im Februar 2019 die USA erstmals offizielle GesprĂ€che mit Vertretern der Taliban in Doha aufnahmen. Kern der Verhandlungen war der unbeschadete RĂŒckzug der US-Truppen. Beim Abschluss eines âFriedensabkommensâ ( Doha-Abkommen) am 29. Februar 2020 wurden von den Taliban kaum mehr als allgemeine politische Zusicherungen fĂŒr die Zeit nach ihrer MachtĂŒbernahme verlangt. Das Abkommen hat keinen völkerrechtlich bindenden Charakter, da keine bevollmĂ€chtigten ReprĂ€sentanten Afghanistans und seiner Regierung an der Verhandlung und Unterzeichnung beteiligt waren.
Eine am 22. Juni 2019 im pakistanischen Bhurban veranstaltete Friedenskonferenz, die den Namen âLahore-Prozessâ erhielt, diente wahrscheinlich eher dem Ziel, die politischen Kontakte Pakistans zu möglichst vielen innerafghanischen Akteuren zu festigen. An der Konferenz nahmen die Chefs aller afghanischen politischen Parteien und die politischen Berater des PrĂ€sidenten teil, nicht aber die Taliban. [229]
Einfluss der RegionalmÀchte
Die regionalen MĂ€chte Russland, Pakistan und Indien sind zwar militĂ€risch nicht am Krieg beteiligt, aber ihr Einfluss ist durchaus groĂ. Pakistan ist seit jeher RĂŒckzugs- und Rekrutierungsgebiet islamistischer Rebellen, die in Afghanistan aktiv sind. In Pakistan ist auch die Quetta Shura angesiedelt, die in Pakistan und Afghanistan aktive FĂŒhrungsorganisation der Taliban. AngefĂŒhrt wurde sie von Mohammed Omar, dem frĂŒheren De-facto-Staatschef des Islamischen Emirats Afghanistan. Ein Konflikt in Nordwest-Pakistan begann 2004, als die pakistanische Armee in Wasiristan, eine pakistanische Provinz an der Grenze zu Afghanistan, nach Al-Qaida-Mitgliedern suchte, die sich dort aufhalten sollten.
Nach Angaben von Michael G. Mullen, ranghöchster Soldat der US-StreitkrÀfte und kurz vor dem Ende seiner Amtszeit, handele das zu den Taliban gehörende Haqqani-Netzwerk als verlÀngerter Arm des pakistanischen Inter-Services Intelligence (militÀrischer Nachrichtendienst der StreitkrÀfte Pakistans) in Afghanistan. [230]
Hamid Karzai schloss am 4. Oktober 2011 mit dem indischen Premierminister Manmohan Singh eine strategische Partnerschaft, unter anderem auch mit Blick auf den Abzug der westlichen Truppen bis 2014. [231]
Kriegstote
Bisher kamen rund 3.600 Koalitionssoldaten ums Leben, darunter 59 Soldaten der Bundeswehr [232] und drei deutsche Polizisten. Die Vereinigten Staaten als gröĂte Truppensteller haben mit etwa 68 % der insgesamt getöteten Soldaten der Koalition die höchsten Verluste zu verzeichnen. Die Anzahl gestorbener afghanischer Soldaten und AufstĂ€ndischer ist unbekannt. [233] [234] Offizielle Angaben zu zivilen Opfern liegen nur unvollstĂ€ndig vor, SchĂ€tzungen sind sehr unterschiedlich:
- Professor Marc Herold schÀtzte im Oktober 2003, dass 3100 bis 3600 Zivilisten bei US-Bombardierungen und Special forces attacks ums Leben kamen. [235]
- Laut Angaben von tagesschau.de haben Ende Juli 2008 einhundert afghanische und internationale Hilfsorganisationen des Dachverbandes ACBAR in Kabul erklĂ€rt, dass bis zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2008 bereits 2500 Menschen ums Leben gekommen seien, darunter 1000 Zivilisten, und dass fĂŒr zwei Drittel der Opfer AufstĂ€ndische verantwortlich seien. [236]
- Die bisher mit Abstand gröĂte Zahl von Opfern durch einen Einsatz der ISAF war Folge einer Bombardierung durch US-Flugzeuge am 4. September 2009, die von Deutschen angefordert worden war. Nach NATO-EinschĂ€tzung wurden dabei bis zu 142 Menschen, darunter auch Kinder, getötet oder verletzt. Die RechtmĂ€Ăigkeit dieses Einsatzes war in der ISAF und in Deutschland umstritten.
- In den von der Website WikiLeaks im Juli 2010 veröffentlichten Berichten des Afghan War Diary aus den Jahren 2004 bis 2009 wurden 24.155 Tote im Zusammenhang mit dem Krieg numerisch erfasst. [237]
- Im Jahr 2010 wurden laut einem von den Vereinten Nationen und der Afghanischen Menschenrechtskommission (AIHRC) herausgegebenen Jahresbericht 2777 afghanische Zivilisten getötet, rund 15 Prozent mehr als 2009. [238]
Ein GroĂteil der zivilen Opfer wurde von AnschlĂ€gen der Taliban und der Miliz Gulbuddin HekmatyÄrs verursacht. Seit 2003 fĂŒhrten die Taliban Krieg gegen die Islamische Republik Afghanistan sowie die internationalen Truppen der ISAF in Afghanistan. Dabei richten sie sich in AnschlĂ€gen gezielt gegen die afghanische Zivilbevölkerung. Im Jahr 2009 waren sie laut Angaben der Vereinten Nationen fĂŒr ĂŒber 76 Prozent der Opfer unter afghanischen Zivilisten verantwortlich. [239] Die AIHRC nannte die gezielten AnschlĂ€ge der Taliban gegen die Zivilbevölkerung ein â Kriegsverbrechenâ. [240] Religiöse FĂŒhrer verurteilten die AnschlĂ€ge der Taliban als VerstoĂ gegen die islamische Ethik. [240]
Internationale Beobachter sowie afghanische Experten wie der ehemalige afghanische Geheimdienstchef Amrullah Saleh befĂŒrchten fĂŒr den Fall eines vorzeitigen RĂŒckzugs der internationalen Truppen der ISAF eine Massaker-Kampagne der Neo-Taliban und HekmatyÄrs. [241] GroĂbritannien gibt Ăbersetzern, die fĂŒr die Britische Armee gearbeitet haben, sowie ihren Familien ein fĂŒnfjĂ€hriges Visum fĂŒr GroĂbritannien. [242]
FĂŒr 2011 berechnete die UnterstĂŒtzungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) 3021 zivile Opfer. 77 Prozent waren Opfer der AufstĂ€ndischen und 14 Prozent starben bei Operationen der NATO und der afghanischen Armee. Bei 8 Prozent war keine Zuordnung möglich. 967 Zivilisten kamen durch sogenannte unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtungen (USBV) ums Leben, 450 bei SelbstmordanschlĂ€gen, 187 bei Luftangriffen und 63 bei nĂ€chtlichen Angriffen. [243] Seitdem haben sich die Opferzahlen merklich erhöht (2009: 5.969, 2010: 7.162, 2011: 7.842, 2012: 7.590, 2013: 8.638, 2014: 10.535, 2015: 11.034). FĂŒr das Jahr 2016 gibt die UNAMA die Zahl der zivilen Opfer mit 11.418 an (3.498 Todesopfer, 7.920 Verletzte). [244]
Bei den US-StreitkrĂ€ften, dem mit Abstand gröĂten Truppensteller in Afghanistan, gab es bis einschlieĂlich September 2012 eine Verwundetenzahl von 17.674 Soldaten. Davon waren 12.309 Verwundete Angehörige der US Army, 4630 Angehörige der Marines, 396 solche der Air Force und 339 solche der Navy. [245]
Nach dem Jahr 2010 ging die Anzahl der gefallenen Koalitionssoldaten bis zum Jahr 2014 stetig zurĂŒck und lag in jenem Jahr nur noch bei 66, nach 161 Toten im Jahr 2013, und noch 711 im Jahr 2010. [233]
Nach einem Quartalsbericht des Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR) der US-Regierung fĂŒr den US-Kongress sind im Krieg in Afghanistan allein von Januar bis zum 28. August 2016 insgesamt 5.523 afghanische Soldaten getötet und 9.665 Soldaten verwundet worden. Zudem kontrolliert der Staat nur 258 von 407 Bezirken. 33 Bezirke stehen unter aufstĂ€ndischer Kontrolle oder Einfluss und 116 Bezirke sind umkĂ€mpft. [246]
Pakistan verlor in diesem Konflikt laut Aussage des pakistanischen Premiers Imran Khan bis zum Ende des Jahres 2020 insgesamt 70.000 Staatsangehörige. Die pakistanischen Stammesgebiete, die an Afghanistan grenzen, wurden seiner Aussage nach verwĂŒstet und die HĂ€lfte der Menschen in diesen Gebieten, etwa 1,5 Millionen Pakistani, mussten flĂŒchten. [247]
MonetÀre Kosten des Krieges
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums beliefen sich die Gesamtkosten fĂŒr die USA zwischen 2001 und Ende Dezember 2019 auf 776,1 Mrd. US$. [248] Darin enthalten sind Kosten fĂŒr die Rekonstruktion von 137,9 Mrd. US$, wovon der gröĂte Anteil mit ĂŒber 80 Mrd. US$ der Wiederaufbau der afghanischen SicherheitskrĂ€fte darstellt. [249] Eine Studie der Brown University veranschlagt wiederum Gesamtkosten fĂŒr das Verteidigungs- und Kriegsveteranenministerium von 2001 bis Ende September 2019 auf 975 Mrd. US$. [250] Die UniversitĂ€t schĂ€tzt auch, dass ohne die Ausgaben fĂŒr die Kriege in Afghanistan, Pakistan und im Irak etwa 1,4 Millionen zusĂ€tzliche ArbeitsplĂ€tze hĂ€tten geschaffen werden können. [251]
Der deutsche Anteil betrĂ€gt etwa ein Hundertstel des amerikanischen Beitrags: âDie offiziellen Kosten fĂŒr die Bundeswehrmission in Afghanistan wurden bei jeder der 13 Mandatierungen durch den Bundestag seit 2001 festgeschrieben. Im ersten Jahr waren es 436 Millionen Euro, inzwischen hat sich diese Summe mehr als verdoppelt: Im Mandatstext von Januar 2011 wurde erstmals etwas mehr als eine Milliarde Euro veranschlagt.â [252] Darin enthalten sind Kosten fĂŒr Personal, Infrastruktur und Material. Das Deutsche Institut fĂŒr Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet darĂŒber hinaus auch Kosten durch Tod oder Verwundung von Soldaten sowie die Investitionen von Entwicklungsministerium und AuswĂ€rtigem Amt zu den gesellschaftlichen Gesamtkosten und kommt so auf eine Summe von 17 Milliarden Euro ĂŒber zehn Jahre. Jedes weitere Jahr koste nach Rechnung des DIW dreimal mehr als die offiziell veranschlagte 1 Milliarde Euro pro Jahr. [253] Nach Angaben der Tagesschau beliefen sich die Gesamtkosten fĂŒr Deutschland von 2001 bis 2021 auf ca. 12,5 Milliarden Euro [254] wobei der Journalist Michael LĂŒders die Kosten aber eher auf 59 Milliarden Euro schĂ€tzt. [255]
Die Kosten fĂŒr die Taliban können aus ihren vermuteten Einnahmen errechnet werden. Im MĂ€rz 2010 veröffentlichte die US-DrogenbekĂ€mpfungsbehörde, dass die Neo-Taliban Hunderte von Millionen US-Dollar mit Drogen verdienen wĂŒrden.
âThe Taliban taxes opium poppy farmers, brokers, and laboratories that process opium into heroin, as well as traffickers passing through Taliban-controlled areas. They also collect donations from drug traffickers and sell drugs themselves to finance arms and munitions for their continued fight against U.S.-led forces in Afghanistan.â
âDie Taliban besteuern Opiumfarmer, OpiumhĂ€ndler und Laboratorien, in denen Opium zu Heroin verarbeitet wird, sowie HĂ€ndler, die durch von Taliban kontrollierten Gebieten reisen. AuĂerdem sammeln sie Spenden von DrogenhĂ€ndlern und verkaufen selbst Drogen, um Waffen und Munition fĂŒr ihren anhaltenden Kampf gegen die US-gefĂŒhrten Truppen in Afghanistan finanzieren zu können.â
Fortschritte durch Entwicklungshilfe wÀhrend des Krieges
Laut einer RegierungserklĂ€rung von Angela Merkel vom 25. August 2021 gab es in der Zeit des Krieges auch Fortschritte in Afghanistan. So habe sich die Kindersterblichkeit in Afghanistan seit Beginn des Krieges halbiert. HĂ€tten weniger als 20 % der Bevölkerung im Jahr 2011 Zugang zu Strom, seien es im Jahr 2021 ĂŒber 90 %. Die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung konnte laut Aussage von Merkel von weniger als 20 % im Jahr 2011 auf knapp 70 % im Jahr 2021 angehoben werden. [257] Der Angabe von Merkel zu dem Zugang zu Strom widersprachen anderen Angaben, wonach im Jahr 2021 nicht 90 % der Bevölkerung Zugang zu Strom haben, sondern lediglich 35 % der Haushalte. [258]
Das am Anfang des Kriegs ausgegebene Ziel der Durchsetzung des Rechts auf Bildung fĂŒr alle MĂ€dchen konnte jedoch laut Human Rights Watch bis 2017 nicht annĂ€hernd erreichten werden. So erhielten schĂ€tzungsweise zwei Drittel aller afghanischen MĂ€dchen keine Schulbildung. [259]
Sonstiges
Am 25. Juli 2010 veröffentlichten Zeitungen aus den USA [260] und GroĂbritannien sowie ein deutsches Wochenmagazin [261] in Absprache das Afghan War Diary mit AuszĂŒgen aus mehr als 91.000 teilweise geheimen Berichten, die das US-MilitĂ€r ĂŒber die Zeit von Januar 2004 bis Dezember 2009 eingeholt oder verfasst und WikiLeaks zur VerfĂŒgung gestellt hatte. Dadurch wurde der Ăffentlichkeit detailliert bekannt, dass sich die Situation der ISAF-KrĂ€fte in dieser Zeit deutlich verschlechtert hat und dass möglicherweise das Nachbarland Pakistan in geheimen Operationen zu Ungunsten der ISAF Einfluss nahm.
Im Afghanistankrieg haben AufstĂ€ndische immer wieder SanitĂ€ter der Bundeswehr beschossen, obwohl es gegen die Genfer Konventionen verstöĂt, auf Personen und Fahrzeuge mit Schutzzeichen zu schieĂen. Die Bundeswehr war daher dazu ĂŒbergegangen, die Schutzzeichen von SanitĂ€tsfahrzeugen zu entfernen. [262]
Unter Berufung auf geheime britische MilitÀrreports berichtete die BBC, dass eine Untergruppe der britischen Spezialeinheit SAS innerhalb von sechs Monaten in den Jahren 2010 und 2011 Kriegsverbrechen in Afghanistan beging. Die Soldaten sollen insgesamt 54 Unbewaffnete und Festgenommene getötet haben. [263]
Siehe auch
- Liste von TerroranschlÀgen in Afghanistan
- Liste von FlugunfĂ€llen und AbschĂŒssen von Luftfahrzeugen im Afghanistankrieg
- Kill-Team-Morde in Afghanistan
- Luftangriff bei Garani
- Unruhen nach Koran-Verbrennungen in Afghanistan im Februar 2012
- Bombardierung der Klinik von Ărzte ohne Grenzen in Kundus (Oktober 2015)
- Operation Tornado
Literatur
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- Fritz Kobras: Afghanistan und die NATO. Gefangen im asymmetrischen Krieg. R.G. Fischer Verlag, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-8301-1322-5.
- Frank Ledwidge: Losing small wars. British military failure in Iraq and Afghanistan. Yale University Press, New Haven 2011, ISBN 978-0-300-16671-2.
- Ahmed Rashid: Am Abgrund. Pakistan, Afghanistan und der Westen. C.W. Leske Verlag, London 2012, ISBN 978-3-942377-06-5.
- Anton Friesen: âWer spricht von Siegen? Ăberstehn ist alles.â Ăber das Scheitern der US-Strategie im Afghanistankrieg. SĂŒdwestdeutscher Verlag fĂŒr Hochschulschriften, SaarbrĂŒcken 2014, ISBN 978-3-8381-3900-5.
- Philipp MĂŒnch: Die Bundeswehr in Afghanistan. MilitĂ€rische Handlungslogik in internationalen Interventionen. Rombach Verlag, Freiburg 2015, ISBN 978-3-7930-9827-0.
- Steve Coll: Directorate S. The C.I.A. and Americaâs Secret Wars in Afghanistan and Pakistan. Penguin Press, New York 2018, ISBN 978-1-59420-458-6.
- Carter Malkasian: The American War in Afghanistan: A History. Oxford University Press, New York 2021, ISBN 978-0-19-755077-9.
- Craig Whitlock: The Afghanistan papers. A secret history of the war, Simon & Schuster, New York u. a. 2021. ISBN 978-1-982159-02-3. ISBN 978-1-982159-00-9. ISBN 978-1-982159-02-3. Deutsche Ausgabe: Die Afghanistan Papers. Der Insider-Report ĂŒber Geheimnisse, LĂŒgen und 20 Jahre Krieg (Aus dem Amerikanischen von Ines Bergfort, Christiane Frohmann, Stephan Gebauer und Ralf Vogel), Econ-Verlag Verlag Corporation, Berlin 2021. ISBN 9783843726511. ISBN 978-3-430-21074-4. ISBN 3-430-21074-7. ISBN 978-3-8437-2651-1
- Michael LĂŒders: Hybris am Hindukusch. Wie der Westen in Afghanistan scheiterte, MĂŒnchen (Verlag C.H. Beck) 2022. ISBN 978-3-406-78490-3. ISBN 3-406-78490-9
Dokumentarfilme
- Restrepo, USA 2010, Regie: Tim Hetherington und Sebastian Junger
- Afghanistan, le prix de la vengeance, Frankreich 2012, Regie: Alberto Marquardt
- Mayte Carrasco, Marcel Mettelsiefen: Afghanistan. Das verwundete Land. ARTE, LOOKSfilm, 2020 .
Siehe auch diese Liste von Dokumentationen ĂŒber den Krieg in Afghanistan in der englischsprachigen Wikipedia.
Weblinks
- Berichte der United Nations Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) (englisch)
- Krieg in Afghanistan auf dem Informationsportal zur politischen Bildung
- European Country of Origin Information Network â HerkunftslĂ€nderinformationssystem des Ăsterreichischen Roten Kreuzes
- Umfangreiche, stÀndig aktualisierte Sammlung von Berichten aus verschiedenen Medien (dasdossier.de)
- Micheal Haid, Jonna SchĂŒrkes, JĂŒrgen Wagner: Experimentierfeld Afghanistan: Zehn Jahre Krieg und kein Ende in Sicht. (PDF) 14. November 2011, abgerufen am 10. Januar 2014.
- Lange Nacht der Taliban â Der Afghanistankrieg â Sendung Essay und Diskurs vom 13. Dezember 2009 im Deutschlandfunk.
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- Fact-Sheet-Afghanistan (englisch, PDF; 337 kB)
- spiegel.de 20/2010: Illusionen in Zeiten des Krieges oder worum es in Afghanistan wirklich geht. Von Erich Follath
- Simone Meyer: âAbzug der Truppen ist unsere Friedens-Strategieâ. Afghanistan-Einsatz. In: Die Welt. 21. November 2011, abgerufen am 21. November 2011 (Interview mit dem Oberbefehlshaber der ISAF, John R. Allen, zum Krieg in Afghanistan und den geplanten Abzug der Truppen).
Einzelnachweise
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- â Erste US-Truppen beginnen mit dem RĂŒckzug aus Afghanistan, Der Standard.
- â Kanada beendet Kampfeinsatz in Afghanistan.
- â Kabul ĂŒbernimmt Kommando. In: n-tv. 22. MĂ€rz 2011, abgerufen am 22. MĂ€rz 2011.
- â Karzai verkĂŒndet Ăbernahme militĂ€rischer FĂŒhrung. In: Der Spiegel, 18. Juni 2013.
- â Kujat erklĂ€rt Afghanistan-Einsatz fĂŒr gescheitert. In: Handelsblatt, 7. Oktober 2011, abgerufen am 28. Oktober 2013.
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