Kleiner Finger Information

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Kleiner Finger
Fingerknochen

Der kleine Finger oder selten auch der Kleinfinger [1] [2] ( lateinisch: digitus minimus oder digitus quintus) ist der fünfte Finger der menschlichen Hand. Er ist ellenseitig gelegen (Handkante) und befindet sich neben dem Ringfinger. Der kleine Finger ist gewöhnlich nach dem Daumen der zweitkleinste Finger der Hand. Er besteht wie alle Finger (außer dem Daumen) aus drei Fingergliedern (Phalangen) und der umgebenden Muskulatur. Der kleine Finger kann gebeugt, gestreckt, abgespreizt und herangeführt werden. Außerdem kann der kleine Finger dem Daumen angenähert werden.

Für die Bewegung des kleinen Fingers sind folgende Muskeln verantwortlich:

Da das Abspreizen ( Abduktion) des kleinen Fingers beim Greifen von Gegenständen früher in feineren Kreisen als elegant galt, wird der kleine Finger auch als „Gesellschaftsfinger“ bezeichnet.

In Japan gilt das Abspreizen des gekrümmten kleinen Fingers als gestische Umschreibung für eine Person, die sich Dingen bemächtigt, die ihr nicht gehören. Meist ist damit eine Geliebte oder eine außereheliche Affäre gemeint.

Begeht ein Angehöriger der japanischen Yakuza (kriminelle Organisation, „japanische Mafia“) einen Fehler, der zu einem Gesichtsverlust führt, so kann er diesen tilgen, indem er sich ein Fingerglied abschneidet. In der Regel wird mit der linken Hand und mit dem ersten Glied des kleinen Fingers begonnen.

In England und in den Vereinigten Staaten ist ein pinky swear (auch pinky promise) ein Schwur oder Versprechen, das sich zwei Menschen geben, indem sie die kleinen Finger umeinander krümmen. Wer den Schwur bricht, muss sich laut Tradition von dem Finger trennen.

Im deutschen Sprachraum ist es sprichwörtlich beliebt, „jemanden um den kleinen Finger zu wickeln“.

In Aachen ist der emporgereckte kleine Finger der rechten Hand ein Erkennungszeichen (und Gruß) untereinander, das „ Klenkes“ genannt wird.

Im flämischen Teil Belgiens kann man mittels ausgestrecktem kleinem Finger Bier in Kneipen bestellen. Im Anschluss an diese Geste wird mit den anderen Fingern die Anzahl der bestellten Biere gezeigt. Diese Art der Bestellung hat sich dort wegen der oft lauten Umgebung in Kneipen etabliert.

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  1. Paul Rostock, Sebastian Imhof, Rasso Wegmann: Unfallbegutachtung. 4. Auflage. Walter de Gruyter Verlag, Berlin 1957, S. 11–12.
  2. Ibrahim A. Kapandji: Funktionelle Anatomie der Gelenke. 5. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart / New York 2009, ISBN 978-3-13-142215-6, S. 206.