Kaiserreich China (1915â1916) Information
Kaiserreich China | |||||
äžèŻćžć | |||||
ZhĆnghuĂĄ DĂŹguĂł | |||||
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Amtssprache | Chinesisch | ||||
Hauptstadt | Peking | ||||
Staats- und Regierungsform | Monarchie | ||||
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef | Hongxian | ||||
WĂ€hrung | Silberdollar KĂ€sch | ||||
Errichtung | 12. Dezember 1915 | ||||
VorgÀngergebilde | Republik China | ||||
Endpunkt | 22. MĂ€rz 1916 | ||||
Abgelöst von | Republik China | ||||
Nationalhymne | äžćéç«ćźćźé (âChina steht heldenhaft im Universumâ) |


Das Kaiserreich China von 1915â1916 ( chinesisch äžććžćœ / äžèŻćžć, ZhĆnghuĂĄ DĂŹguĂł) war ein kurzlebiger Versuch des PrĂ€sidenten und MilitĂ€rmachthabers Yuan Shikai von Ende 1915 bis Anfang 1916, die Kaiserherrschaft in China wiederherzustellen und seine eigene Dynastie, die Hongxian-Dynastie, zu grĂŒnden. Obwohl der Versuch von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, warf er die Republik China in ihrer Entwicklung um Jahre zurĂŒck und begĂŒnstigte den Zerfall des Landes in viele kleine Gebiete unter Kontrolle verschiedener Warlords.
Vorbereitung der GrĂŒndung
Nachdem er am 10. MĂ€rz 1912 die Nachfolge von Sun Yat-sen als PrĂ€sident der Republik China angetreten hatte, begann Yuan Shikai, verschiedene Schritte zu unternehmen, um seine Machtposition zu sichern und die Opposition auszuschalten. Zu diesem Zwecke kooperierte er sowohl mit mehreren europĂ€ischen GroĂmĂ€chten als auch mit Japan. UngefĂ€hr im August 1915 beauftragte er seinen Minister Yang Du damit, herauszufinden, ob unter den Regierungsbeamten eine Mehrheit fĂŒr die Wiedererrichtung der Monarchie unter seiner FĂŒhrung zu bekommen wĂ€re. Nachdem ihm diese Mehrheit zugesichert worden war, setzte Yuan eine spezielle Versammlung ein, die ihn am 11. Dezember 1915 einstimmig zum Kaiser von China wĂ€hlte. [1] Offiziell lehnte Yuan die ihm angebotene KaiserwĂŒrde ab, wurde jedoch noch am selben Tag âweichâ, als die Versammlung ihn erneut bat, Kaiser zu werden. [2] Am 12. Dezember rief er, unterstĂŒtzt von seinem Sohn Yuan Keding, das Kaiserreich China aus und ernannte sich selbst zum GroĂen Kaiser von China (äžèŻćžć性çćž). Er gab sich selbst und seiner damit gegrĂŒndeten Dynastie den Namen Hongxian (æŽȘæČ). Er empfing jedoch nicht die formalen Krönungsriten, da unter anderem eine seiner koreanischen Konkubinen die Kleideranproben sabotierte. Bereits kurz nach seiner Thronbesteigung begann Yuan, Adelstitel an Freunde, Verwandte und solche Leute zu verteilen, die er damit fĂŒr seine Sache zu gewinnen hoffte. Der Clan der Aisin Gioro, welcher die Kaiser der vergangenen Qing-Dynastie gestellt hatte und immer noch in der Verbotenen Stadt lebte, erkannte Yuans Kaiserschaft offiziell an und bot sogar eine kaiserliche VermĂ€hlung einer Tochter Yuans mit dem ehemaligen, noch minderjĂ€hrigen Kaiser Puyi an.
RĂŒckschlĂ€ge und Ende
Yuan plante, mit dem Jahr 1916, welches Republik Jahr 5 (æ°ćäșćčŽ) gewesen wĂ€re, eine neue JahreszĂ€hlweise einzufĂŒhren, und erklĂ€rte es deshalb zu Hongxian Jahr 1 (æŽȘæČć ćčŽ). [2] Dabei stieĂ er jedoch nicht nur auf den Widerstand der republiktreuen KrĂ€fte, sondern auch des MilitĂ€rs. Das war an einer InstabilitĂ€t der Regierung Yuans interessiert, da es fĂŒrchtete, bei einer Festigung seiner Macht könne Yuan auch ohne Hilfe des MilitĂ€rs regieren und dessen Einfluss beschneiden.
Sein RĂŒckhalt in der Bevölkerung war jedoch auch so nur sehr schwach, und so kam es bereits kurz nach seinem Machtantritt zu zahlreichen Rebellionen. Die erste brach in Yunnan aus, wo Gouverneur Cai E und General Tang Jiyao die UnabhĂ€ngigkeit erklĂ€rten, gefolgt von Jiangxi unter Gouverneur Li Liejun. Die AufstĂ€ndischen grĂŒndeten die Armee zum Schutz des Staates (è·ćè», HuguĂłjun) und begannen bald darauf den Krieg zum Schutz des Staates. Im Zuge dieses Aufstands erklĂ€rten weitere Provinzen ihre UnabhĂ€ngigkeit vom Kaiserreich. Yuan hatte es versĂ€umt, den Generalen der Beiyang-Armee, aus deren RĂ€ngen er selbst stammte, ihren noch ausstehenden Sold zu zahlen, was dazu fĂŒhrte, dass sie nicht sonderlich aggressiv gegen die AufstĂ€ndischen vorgingen. Trotz ihrer besseren AusrĂŒstung und Ausbildung erlitt die Armee sogar mehrere schwere Niederlagen, was Yuans Stellung weiter schwĂ€chte.
Als die in China vertretenen auslĂ€ndischen MĂ€chte sich der SchwĂ€che und Unbeliebtheit Yuans bewusst wurden, entzogen sie ihm offiziell ihre UnterstĂŒtzung, stellten sich jedoch auch nicht auf die Seite der AufstĂ€ndischen. Das Kaiserreich Japan griff als einziges in die inneren Angelegenheiten des Reiches ein. Nach einer offenen Kriegsdrohung verpflichtete es sich, beim Sturz Yuans zu helfen, und erkannte den Konflikt zwischen Kaiserreich und Republikanern als einen rechtmĂ€Ăigen Krieg an. AuĂerdem wurde es japanischen BĂŒrgern erlaubt, auf Seiten der republikanischen KrĂ€fte zu kĂ€mpfen. [2] Dies, obwohl die Japaner einer Kaiserherrschaft eine höhere Chance einrĂ€umten, die chaotische Lage im Land zu normalisieren als einer Republik. Da sie jedoch eigene Interessen an China hatten, waren sie an einem innerlich zerstrittenen Land interessiert.
Aufgrund des starken Widerstands von innen und auĂen verschob Yuan seine offizielle Krönung immer wieder, um seine Feinde zu besĂ€nftigen. Am 1. MĂ€rz 1916 wurden die Vorbereitungen offiziell eingestellt. Am 17. MĂ€rz beriet Yuan sich erstmals mit Liang Shiyi darĂŒber, die Monarchie wieder abzuschaffen, und gab ihre Auflösung am 22. MĂ€rz bekannt. Das Jahr Hongxian 1 wurde am 23. MĂ€rz beendet und der Republikanische Kalender wieder eingefĂŒhrt. Alles in allem dauerte Yuans Herrschaft als Kaiser nur 83 Tage. [2]
Mit seinem Tod am 6. Juni 1916 endete auch Yuans PrĂ€sidentschaft und der vormalige VizeprĂ€sident Li Yuanhong ĂŒbernahm sein Amt. Dieser berief den General der Beiyang-Armee, Duan Qirui, zu seinem Premierminister und fĂŒhrte die Nationalversammlung und provisorische Verfassung der Republik wieder ein. Als Folge der AufstĂ€nde wĂ€hrend der kurzen Kaiserherrschaft hatte die Zentralregierung in Peking jedoch die Kontrolle ĂŒber groĂe Teile des Landes verloren und China glitt mehr und mehr in die als Warlord-Ăra bekannt gewordene Zeit ab.
Nationale Symbole
Obwohl der Name des Staates in chinesischer Sprache zu Kaiserreich China geÀndert wurde, belieà Yuan den englischen Namen bei Republik China. [2]
Weiter setzte er ein BĂŒro zur Festsetzung der Rituale (犟ć¶é€š) ein, welches im Juni 1915 die neue Nationalhymne China steht heroisch im Universum (äžèŻéç«ćźćźé) veröffentlichte. Ihr Text wurde von Yin Chang (㻿) und die Musik von Wang Lu (çéČ) geschrieben. Sie blieb wĂ€hrend der gesamten Herrschaft Yuans die offizielle Hymne.
Chinesischer Text | Englische Ăbersetzung | Deutsche Ăbersetzung |
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äžèŻéç«ćźćźé |
China heroically stands in the Universe, |
China steht heroisch im Universum, |
Yao war ein legendĂ€rer chinesischer Kaiser. Die Ăra des Yao bedeutet in ihrer chinesischen Schreibweise (ć Żć€©èæ„) âZeit des Friedens und Reichtumsâ.
Die nationale Flagge wurde von der originalen fĂŒnfstreifigen Flagge in die oben gezeigte geĂ€ndert. [3] Das rote Kreuz symbolisierte die Herrschaft der Han ĂŒber die vier Völker der Mandschu, Mongolen, Uiguren und Tibeter. Diese ergeben zusammen die fĂŒnf in der Nationalhymne genannten Völker. Beide gezeigte Flaggen hatten die gleiche Bedeutung, jedoch wurde die Version mit dem Andreaskreuz deutlich hĂ€ufiger genutzt.
Literatur
- Denis Twitchett (Hrsg.): The Cambridge History of China. Band 12: John K. Fairbank (Hrsg.): Republican China, 1912â1949. Part 1. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1983, ISBN 0-521-23541-3.
Anmerkungen
- â Wolfram Eberhard: Geschichte Chinas. Von den AnfĂ€ngen bis zur Gegenwart (= Kröners Taschenausgabe. Band 413). 3., erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 1980, ISBN 3-520-41303-5, S. 385.
- â a b c d e Kuo T'ing-i et al. Historical Annals of the ROC (1911â1949). Vol 1. S. 207â41.
- â äžćçæćč (Flaggen Chinas)