Provinz QuĂ©bec (1763â1791) Information
Amtssprachen | Englisch, Französisch |
Hauptstadt | Québec |
Verwaltungsform | Britische Kolonie |
Gouverneur | siehe Liste der Gouverneure von Québec |
Existenzzeitraum | 1763â1791 |
Die Provinz QuĂ©bec (engl. Province of Quebec, frz. Province de QuĂ©bec) war eine Kolonie, die das Königreich GroĂbritannien nach dem Franzosen- und Indianerkrieg in Nordamerika grĂŒndete.
Geschichte
GroĂbritannien erwarb Kanada durch den Vertrag von Paris (1763), da der französische König Ludwig XV. und seine Berater das Territorium Guadeloupe aufgrund seiner begehrten Zuckerrohrernte dem Gebiet Neufrankreich vorzogen. Durch die Königliche Proklamation von 1763 wurde der kanadische Teil Neufrankreichs in Province of Quebec umbenannt.
Im Jahre 1774 verabschiedete das britische Parlament den Quebec Act, der es QuĂ©bec erlaubte, den französischen Code civil im Justizwesen zu behalten und die freie Religionswahl zusicherte, wodurch die Römisch-katholische Kirche in der Kolonie verbleiben konnte. Durch den Rechtsakt wurden auch die Grenzen QuĂ©becs erweitert. Die Provinz umfasste nun auch das Ohiogebiet und Illinois Country; die Grenzen lagen nun an den Appalachen im Osten, dem Ohio River im SĂŒden, dem Mississippi River im Westen und im Norden entlang der Gebiete der Hudsonâs Bay Company in Ruperts Land.
Durch die Provinz behielt die britische Krone auch nach der Abtretung des Ohio- und Illinoisgebiets an die Vereinigten Staaten im Vertrag von Paris (1783) Zugang zu diesen Gebieten. Durch gut unterhaltene Handels- und MilitĂ€rrouten ĂŒber die GroĂen Seen fuhren die Briten fort, nicht nur ihre eigenen Truppen zu versorgen, sondern auch eine Allianz von IndianerstĂ€mmen mit den Niederlassungen Detroit, Fort Niagara, Fort Michilimackinac und anderen Forts, bis diese AuĂenposten 1794 durch den Jay-Vertrag an die Vereinigten Staaten ĂŒbergeben wurden.
QuĂ©bec behielt sein Herrschaftssystem nach der Angliederung an GroĂbritannien bei. Aufgrund des Eintreffens von Loyalisten, die vor dem Amerikanischen UnabhĂ€ngigkeitskrieg flĂŒchteten, verschob sich die demographische Zusammensetzung der Bevölkerung zugunsten einer nicht unbedeutenden Zahl englischsprechender Anglikaner oder Protestanten aus den frĂŒheren Dreizehn Kolonien. Diese siedelten hauptsĂ€chlich in den Eastern Townships, Montreal und in dem damals als pays dâen haut bekannten Gebiet westlich des Ottawa Rivers. Der Constitutional Act of 1791 unterteilte die Kolonie entlang des Ottawa Rivers, sodass der westliche Teil ( Oberkanada) unter ein britisches Rechtssystem gestellt wurde. Hier waren die Englisch sprechenden Einwohner in der Mehrheit. Der östliche Teil wurde Unterkanada benannt.
Gouverneure der Province of Quebec 1763â1791
Nach der Kapitulation MontrĂ©als 1760 wurde Neufrankreich unter eine militĂ€rische Regierung gestellt. 1764 wurde eine Zivilregierung eingefĂŒhrt.
- Jeffrey Amherst, 1. Baron Amherst 1760â1763
- James Murray 1764â1768
- Guy Carleton, 1. Baron Dorchester 1768â1778
- Sir Frederick Haldimand 1778â1786
- Guy Carleton, 1. Baron Dorchester 1786â1791
Siehe auch
Literatur
- Alfred LeRoy Burt: The Old Province of Quebec. Ryerson Press, Toronto / University of Minnesota Press, Minneapolis 1933. Reprinted: McClelland and Stewart, Toronto 1968.
- Robert Lahaise, Noël Vallerand: Le Québec sous le régime anglais: les Canadiens français, la colonisation britannique et la formation du Canada continental. Outremont, LanctÎt, Québec 1999.
- Hilda Neatby: Quebec: the revolutionary age 1760-1791. McClelland and Stewart, Toronto 1966.